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Vor leeren Rängen: Die Vierschanzentournee muss ohne Zuschauende stattfinden. Die ersten Favoriten sind schon vor dem Auftaktspringen raus.

© AFP/ Christof Stache

Vierschanzentournee während Corona: Polens Springer sind nicht in Oberstdorf dabei

Der Ausschluss trifft das Skispringen hart. In einer Sportart, in der nur wenige Athleten das Rennen unter sich ausmachen, ist der Ausfall ein schwerer Schlag.

Die ersten Favoriten sind schon vor dem Auftaktspringen raus: Nach einem positiven Corona-Test startet die Vierschanzentournee ohne den polnischen Titelverteidiger Dawid Kubacki, ohne den Olympiasieger Kamil Stoch und ohne deren Teamkollegen. „Wir bedauern diese Entscheidung sehr, doch zum Schutz aller anderen Athleten, blieb dem Gesundheitsamt keine andere Wahl“, wird Florian Stern, Generalsekretär beim Auftaktspringen in Oberstdorf, in einer Mitteilung am Montag zitiert. Der Pole Klemens Muranka war zuvor positiv auf das Virus getestet worden.

Insgesamt ergaben die in den vergangenen Tagen rund um die Tournee durchgeführten 760 Tests vier positive Ergebnisse. Aus dem deutschen Team wurde ein Physiotherapeut positiv getestet. Er ist bereits abgereist und hatte nach Verbandsangaben keinen Kontakt zum Skisprung-Team. Ebenfalls positiv getestet wurde ein Helfer der Organisatoren und ein Mitglied eines TV-Senders.

Die Tests von Murankas Teamkollegen fielen zwar negativ aus, sie zählen jedoch zur sogenannten Kontaktgruppe 1, hatten also entweder mehr als 15 Minuten lang direkten Kontakt von Angesicht zu Angesicht mit Muranka oder befanden sich länger als 30 Minuten gemeinsam mit ihm in einem geschlossenen Raum oder Fahrzeug.

Der Ausschluss gilt zunächst nur für den Tournee-Beginn im Allgäu. Über den kompletten Umfang der Quarantänemaßnahmen für Springer und Betreuer ist laut Veranstalter noch nicht entschieden worden. „Hier warten wir noch weitere Tests ab. Sofern diese negativ ausfallen, besteht die Chance, dass Polen wieder in die Tournee einsteigen kann“, sagte Stern. Klar ist allerdings schon jetzt: Mit einer erfolgreichen Titelverteidigung wird es für Kubacki nichts, und auch Stoch kann die Hoffnungen auf seinen dritten Tournee-Sieg begraben. Der Ausfall eines Wettkampfes ist nicht zu kompensieren.

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Der Ausschluss trifft das Skispringen hart. In der Sportart, in der nur einige Athleten aus wenigen Nationen das Rennen um den Tournee-Sieg unter sich ausmachen, ist der Ausfall von gleich zwei Mitfavoriten ein schwerer Schlag. In den vergangenen zwölf Jahren kamen die Tournee-Gewinner nur aus vier Ländern: Dreimal triumphierten Polen.
Im ersten Saisondrittel gab es im Skisprung-Weltcup schon einige Corona-Fälle: Neben dem deutschen Skiflug-Weltmeister Karl Geiger waren unter anderen die Österreicher Stefan Kraft und Michael Hayböck infiziert. Zur Tournee sind aber alle wieder zurück. (dpa)

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