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Sport: PRÄSIDIUM VON HERTHA BSC GIBT PRESSEMITTEILUNG ZUR TRAINER-FRAGE HERAUS: Jürgen Röber: "Ich bin doch kein Phantast ..."

Seinem Vertrag entsprechend wird er weiterhin die Mannschaft betreuen / Erleichterung bei den SpielernVON KLAUS ROCCA BERLIN.Eigentlich war es nur noch Formsache.

Seinem Vertrag entsprechend wird er weiterhin die Mannschaft betreuen / Erleichterung bei den SpielernVON KLAUS ROCCA BERLIN.Eigentlich war es nur noch Formsache.Doch das Präsidium von Hertha BSC mußte der selbst gestellten Forderung Genüge tun.Gestern vormittag landete in den Redaktionen ein Fax.Der Wortlaut: "Trainer Jürgen Röber wird entsprechend seines Vertrages weiterhin die Bundesligamannschaft von Hertha BSC betreuen.Nachdem die sportliche Situation in den vergangenen Tagen gründlich analysiert und diskutiert wurde, geht das Präsidium von Hertha BSC davon aus, daß die Tätigkeit von Herrn Jürgen Röber weiterhin erfolgreich ist." Auch das nicht so sattelfeste Deutsch kann nicht die Erkenntnis verhindern: Röber wird (vorerst) vom Präsidium das Vertrauen ausgesprochen.Sein Vertrag läuft übrigens bis zum Juni 1999. In der Nacht zum vergangenen Freitag hatte das Präsidium des Berliner Fußball-Bundesligisten nach einer Sitzung mit dem Aufsichtsrat über die Position Röbers gesprochen und den Hertha-Trainer 40 Minuten angehört.Danach wurde auf einer Pressekonferenz eine Erklärung verteilt, in der es hieß: "In den Tagen nach dem Spiel gegen den KSC wird über die weitere Tätigkeit von Herrn Röber bei Hertha BSC entschieden." Die Entscheidung ist nun also zugunsten Röbers gefallen.Nach dem mit imponierender Moral erkämpften Sieg über den KSC und den massiven Sympathiekundgebungen der Fans für Röber war als sicher angenommen worden, daß es sich niemand im Hertha-Präsidium leisten konnte, den Trainer in die Wüste zu schicken. In der von Präsident Manfred Zemaitat unterzeichneten gestrigen Pressemitteilung läßt die Formulierung "geht das Präsidium von Hertha BSC davon aus, daß die Tätigkeit von Herrn Röber weiterhin erfolgreich ist" ein Hintertürchen offen.Was passiert, wenn die Tätigkeit nicht mehr erfolgreich ist? Wobei es nur normal ist, wenn sich ein Präsidium für den Fall lang andauernder Mißerfolge die Option zur Entlassung des Trainers offenhält.Das ist bei anderen Klubs nicht anders. Zunächst einmal bekommt Röber aber die Chance, Hertha aus dem Tabellenkeller zu führen."Das Wichtigste ist jetzt, daß Ruhe in die Mannschaft kommt und daß wir punkten", kommentierte Röber die Entscheidung."Ich bin allerdings kein Phantast zu glauben, daß bei weiteren Niederlagen meine Person nicht wieder in Frage gestellt wird." Ein Punktgewinn am Sonnabend in Bremen würde die Position Röbers stärken und der Mannschaft zusätzlichen Auftrieb geben. Erleichterung herrschte auch bei den Spielern.Mannschaftskapitän Axel Kruse: "Wir wissen doch, daß unsere mißliche Situation nicht dem Trainer anzulasten ist.Der Druck von außen wird aber immer bleiben." Einen Seitenhieb Richtung Präsidium konnte sich Kruse nicht verkneifen: "Nach unserem Sieg über den KSC hat sich doch niemand vom Präsidium getraut, den Trainer abzusägen." Sein Sturm-Kollege Michael Preetz, beim Erfolg über den KSC Schütze des letzten Tores, meinte zur Vertrauenserklärung für Röber: "Es war überfällig, daß Jürgen Röber durch das Präsidium unterstützt wird." Laut Preetz haben es die Spieler nun selbst im Fuß, neue Unruhe in den nächsten Wochen zu vermeiden. Röber erwägt, Hasan Vural am Sonnabend in Bremen auf die Manndecker-Position zu stellen, die durch die fünfte Verwarnung Eyjölfur Sverrissons verwaist ist."Möglicherweise ziehe ich auch Michel Dinzey zurück", ergänzte Röber.Dick van Burik ist durch seinen Muskelfaserriß weiterhin außer Gefecht. Im Angriff wird Axel Kruse auf keinen Fall von Anfang an dabeisein.Nach seiner schweren Gehirnerschütterung und der langen Trainingspause hat er noch immer konditionelle Defizite."Zudem habe ich noch Schwierigkeiten beim Fernsehen und Lesen", kommentierte Kruse.Eventuell kommt er wie beim Duell mit den Karlsruhern als "Joker" zum Zuge.

KLAUS ROCCA

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