Sport: Respektlos schnelle Kollegen
Die neue Formel-1-Saison bietet viele interne Duelle
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Melbourne - Neue Favoriten, neue Gesichter, neue Regeln – selten wurde ein Saisonstart in der Formel 1 mit so viel Spannung erwartet wie in diesem Jahr. Schließlich bricht mit dem Jahr eins nach Michael Schumacher eine neue Epoche an. Jahrelang hatte der Ferrari-Star die Formel 1 mehr oder weniger dominiert, jetzt ist der siebenmalige Weltmeister nur noch Beobachter am Streckenrand. Am Sonntag beginnt im australischen Melbourne die wahrscheinlich seit langem abwechslungsreichste Formel-1-Saison.
Hinz kommt, dass zum ersten Mal seit 1996, als der Brite Damon Hill trotz seines WM-Titels bei Williams keinen Vertrag mehr bekam, der amtierende Weltmeister das Team gewechselt hat – und zwar freiwillig: Fernando Alonso fährt nach zwei WM-Titeln mit Renault jetzt für McLaren-Mercedes. Dort soll der Spanier endlich den Titel gewinnen, auf den McLaren-Mercedes schon lange wartet.
Größter Gegner für Alonso wird wohl wieder Ferrari, auch wenn Schumacher fehlt. Bei den Italienern gibt es zum ersten Mal seit 1995, seit den Zeiten von Gerhard Berger und Jean Alesi, wieder zwei gleichberechtigte Fahrer. Kimi Räikkönen und Felipe Massa. Der Finne, der für 25 Millionen Euro kam, und der selbstbewusste Brasilianer, der sich ganz bestimmt nicht freiwillig in die Rolle der Nummer zwei fügen wird. Massa betont immer wieder, dass er vom „großen Meister“ Schumacher „unglaublich viel gelernt“ habe. Er war bei den Wintertests besser als der Finne, er erklärt auch sehr deutlich: „Für Räikkönen bremse ich nicht. Und wenn ich dieses Jahr auf den Weltmeister wetten sollte, würde ich das Geld auf mich setzen.”
Aber auch bei McLaren-Mercedes ist die Hierarchie nicht klar erkennbar. Lewis Hamilton, der Formel-1-Neuling, der erste Schwarze in der Formel 1, zeigte beim Testen, dass mit ihm zu rechnen ist. Er war kaum langsamer als Alonso. Auch mit BMW-Sauber ist in diesem Jahr wieder zu rechnen. Das Team hat in den Tests wieder zu den Top-Mannschaften aufgeschlossen. Sportdirektor Mario Theissen möchte mit BMW-Sauber in Melbourne sogar McLaren-Mercedes angreifen. BMW-Sauber-Pilot könnte Nick Heidfeld hat sogar gute Chancen, in diesem Jahr der erfolgreichste Deutsche in der Formel 1 zu werden. Nico Rosberg verspricht sich von seinem zweiten Jahr bei Williams zwar auch viel, aber Heidfeld traut man mehr zu. Formel-1-Neuling Adrian Sutil im Spyker muss sowieso erstmal nur lernen. Ralf Schumacher muss nicht mehr lernen, er hat 163 Formel-1-Rennen absolviert, aber mit seinem Toyota hat er so gut wie nie die Resultate erreicht, die er sich wünscht. In diesem Jahr soll alles besser werden – wieder einmal.
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