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Markus Eisenbichler schied bereits nach dem ersten Durchgang aus.

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Update

Enttäuschung für deutsche Skispringer: Ryoyu Kobayashi holt Olympia-Gold – Karl Geiger wird nur 15.

Bei schwierigen Wetterbedingungen kommen die DSV-Skispringer nicht auf Weite. Im Mixed will ein Duo Frieden mit der Normalschanze schließen.

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Als Ryoyu Kobayashi gelandet war, ballte er die Faust und schrie die Freude heraus. Der Japaner, der sich im Gegensatz zu vielen anderen hoch gehandelten Skispringern keineswegs von den schwierigen Verhältnissen beeindrucken ließ, machte auch beim olympischen Wettkampf von der Normalschanze in Zhangjiakou deutlich, dass er derzeit das Maß der Dinge ist. Im Januar hatte er zum zweiten Mal unangefochten bei der Vierschanzentournee triumphiert.

Mit 275 Zählern lag er nach den beiden Durchgängen 4,2 Punkte vor dem Österreicher Manuel Fettner. Dahinter folgte der Pole Dawid Kubacki mit 265,9 Punkten. Beide hatten in diesem Winter keine große Rolle gespielt. Sie kamen mit den wechselnden Winden besser zurecht als die Mitfavoriten.

Das Mienenspiel der DSV-Athleten machte unmissverständlich klar, wie bescheiden sie den Auftakt in die Skisprung-Wettbewerbe bewerteten. Constantin Schmid landete als Bester des Quartetts auf Rang elf. Er haderte nicht grundsätzlich mit seinem Ergebnis, sondern damit, dass er von Rang sechs im ersten Durchgang zurückgefallen war. Im ZDF sagte er: „Das ist das, was ich kann. Aber im zweiten Durchgang war ich ein bisschen zu spät, da hätte noch was gehen können.“

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Fast regungslos beendete Karl Geiger seinen Wettbewerb. Nach den ersten enttäuschenden Eindrücken auf dieser Schanze zählte der Oberstdorfer, der im vergangenen Jahr noch die WM-Silbermedaille auf seiner Heimschanze gewann, nicht zu den ganz großen Favoriten. Immerhin gelang ihm beim zweiten Sprung sein bester Auftritt in China. Indem er sich als zunächst sichtlich frustrierter 21. noch auf Rang 15 vorkämpfte.

Geiger und Schmid im Mixed dabei

„Ich habe heute alles auf eine Karte gesetzt, voll riskiert“, lautete seine Einschätzung. „Es ist jetzt halt leider so, aber ich kann mir nichts vorwerfen. Ich habe alles in die Waagschale gelegt, was ich drauf habe.“ Seinem Spitznamen „Kleinschanzen-Karle“ wurde er nicht gerecht.

Während Stephan Leyhe mit Platz 24 immerhin den zweiten Durchgang erreicht hatte, war der Wettbewerb für Markus Eisenbichler schon frühzeitig beendet. Und so stand er im ZDF bereits Rede und Antwort, als die Kollegen wieder zur Schanze hinaufgingen. „Natürlich stinkt es mir ein bisschen. Ich kann's jetzt auch nicht mehr ändern“, sagte er nach 92 Metern.

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„Früher hätte ich die Skier wahrscheinlich weggeschmissen. Mittlerweile denke ich auch, das ist ja auch nur ein Wettkampf.“ Und er ergänzte: „Bei Olympia und WM denke ich immer: Entweder du machst eine Medaille oder es ist dann egal, ob du Vierter, Achter oder 25. wirst.“ Auch die hoch gehandelten Norweger Halvor Egner Granerud und Marius Lindvik fielen nach einem Sprung raus, Granerud wurde anschließend sogar disqualifiziert.

Am Montag besteht immerhin für Geiger und Schmid noch die Gelegenheit, den Frieden mit dieser Schanze zu schließen. Bundestrainer Stefan Horngacher nominierte das Duo für die Premiere des Mixed-Wettbewerbs (12.45 Uhr, ZDF und Eurosport). Bei den Frauen galt Silbermedaillengewinnerin Katharina Althaus als gesetzt. Die anfängliche Enttäuschung über den knapp verpassten Olympiasieg ist längst verflogen. Zudem nominierte Frauen-Bundestrainer Maximilian Mechler Selina Freitag. (Tsp)

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