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Sport: SC Charlottenburg: Volleyball-Bundesligist denkt über eine Kehrtwendung nach

Früher gab es immer einen Ausweg. Dann wurde der Ball eben hoch auf Marco Liefke gespielt, und der punktete dann.

Früher gab es immer einen Ausweg. Dann wurde der Ball eben hoch auf Marco Liefke gespielt, und der punktete dann. Irgendwie. Der Nationalspieler schwächelt aber momentan - und mit ihm der Volleyball-Bundesligist SC Charlottenburg, nicht erst seit der 1:3-Pleite am Sonnabend beim TV Düren. Die Mannschaft läuft Gefahr, die direkte Qualifikation für das Play-off-Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft zu verpassen und eventuell sogar im Viertelfinale auszuscheiden. "Wir sind in einer verdammt unangenehmen Situation", stellt Manager Kaweh Niroomand mit Blick auf die Tabelle fest. Dort ist der SCC Fünfter - so schlecht wie lange nicht mehr.

"Liefke ist halt auch kein Roboter", meint Niroomand und ärgert sich, dass "bei uns kein anderer auf dem Feld steht, der mal einspringt für Marco". Gerade auf den Außenpositionen fehlt ein zweiter Mann mit Durchschlagskraft. Sven Glinker fehlt die Erfahrung, Gabriel Krüger die Konstanz, Ian Taylor ganz einfach die Klasse.

Der SCC bewegt sich derzeit schnurstracks auf das graue Bundesliga-Mittelmaß zu. Mit dem Gedanken, sich eventuell dauerhaft dort einzurichten, mag sich Niroomand nicht anfreunden. Er redet von einer "kompletten Kehrtwendung" zur nächsten Saison. Zwei Denkansätze gibt es. Modell A: Der SCC baut weiter konsequent auf die Jugend. Das bringt ihm Sympathien und maximal eine Vizemeisterschaft oder den Pokalsieg. Modell B: Der Klub greift richtig an, verstärkt sich namhaft und macht dem Alleinherrscher der Liga, dem VfB Friedrichshafen, die Hölle heiß. Niroomand tendiert zu Modell B, "aber da geht es auch um die Sicherstellung der Finanzierung". In spätestens sechs Wochen sollen die Rahmenbedingungen für die nächste Saison dann abgesteckt sein.

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