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Wintersport: Schlussspurt zum Sieg

Die Biathletin Magdalena Neuner feiert ihren dritten Erfolg. Eisschnellläuferin Jenny Wolf wird nur Zweite bei der WM.

Berlin - Zwei Kilometer vor dem Ziel lag Jekaterina Jurjewa noch 15 Sekunden vor Magdalena Neuner. Doch mit einer fantastischen Schlussrunde überholte Neuner die Weltmeisterin von 2008 noch und sicherte sich beim Weltcup in Ruhpolding den Sieg im Verfolgungsrennen. „Viel schneller geht''s jetzt aber nicht mehr“, sagte die 21 Jahre alte Wallgauerin, nachdem sie von 24 500 Zuschauern noch zum Sieg gebrüllt worden war. „Nach dem letzten Schießen dachte ich, Jurjewa ist zu weit weg. Doch ich konnte noch mal den Turbo zünden“, sagte Neuner, die nach 32:56,5 Minuten und vier Strafrunden das Ziel erreichte, 8,9 Sekunden vor Jurjewa. Neuner hatte auch den Sprint gewonnen und gehörte der siegreichen deutschen Staffel an. Zuvor hatte sie noch nie in Ruhpolding gesiegt.

Ihre Mannschaftskollegin Kati Wilhelm, die Dritte wurde, hatte bis zum vierten Schießen des Verfolgungsrennens geführt. „Beim dritten Schuss habe ich den Rhythmus verloren, mich wohl auch von Jekaterina Jurjewa nervös machen lassen“, sagte Wilhelm. Bundestrainer Uwe Müssiggang war zufrieden, schließlich haben die deutschen Frauen nun vier erste Plätze hintereinander geholt.

Jenny Wolf konnte sich nach der vergeblichen Jagd auf Wang Beixing nicht recht über Silber in der Gesamtwertung freuen, Anni Friesinger dagegen strahlte nach ihrem ersten Saisonsieg. Gefühlsmäßig trennten die beiden Deutschen am Ende der Sprint-Weltmeisterschaften der Eisschnellläufer in Moskau Welten. „Platz zwei ist zwar nicht schlecht. Aber es gibt den Wermutstropfen, dass meine Läufe nicht optimal waren“, sagte Jenny Wolf. Die Weltrekordlerin tröstete selbst der erneute Sieg über 500 Meter wenig. In 37,86 Sekunden verbesserte sie ihren Bahnrekord und gab eine Kampfansage an die neue Weltmeisterin im Hinblick auf die Einzelstrecken-WM im März in Vancouver. Über 1000 Meter feierte Anni Friesinger den Sieg (1:16,01), sie wurde Gesamtsechste. Auch ohne Medaille war ihr internationales Comeback nach 314 Tagen wegen ihrer Knie-Operation ein Erfolg. 0,92 Punkte fehlten ihr auf die drittplatzierte Chinesin Yu Jing. Bei ihrem ersten Saisonsieg mit Bahnrekord zeigte sie eine Glanzleistung. „Jetzt weiß die Konkurrenz: Ich bin wieder da“, sagte Friesinger, die nach dem Rennen über ihr wieder geschwollenes Knie klagte.

Skirennläuferin Maria Riesch hat die Führung im Gesamtweltcup eingebüßt. Die Partenkirchenerin wurde im Abfahrtstrennen in Altenmarkt-Zauchensee Siebte. Den Sieg teilten sich zeitgleich Weltmeisterin Anja Pärson aus Schweden und die Schweizerin Dominique Gisin. Dritte wurde die Amerikanerin Lindsey Vonn, die damit auch wieder die Spitze im Gesamtklassement übernahm.

Die deutschen Rodler haben beim Weltcup in Oberhof auch mit der Team- Staffel geglänzt. Europameisterin Natalie Geisenberger, Jan Eichhorn und die Doppelsitzer Tobias Wendl/Tobias Arlt fuhren einen ungefährdeten Erfolg ein. Hinter den Deutschen landeten Österreich und die USA auf den weiteren Podestplätzen. Zuvor hatten die Schützlinge von Bundestrainer Norbert Loch bereits bei den Frauen, Männern und im Doppelsitzer alle Podestplätze belegt.

Steuermann Thomas Florschütz aus Riesa ist mit dem Viererbob EM-Zweiter geworden. In St. Moritz hatte er in 2:10,79 Minuten 31 Hundertstelsekunden Rückstand auf die siegreichen Russen um Alexander Subkow. Karl Angerer aus Königssee wurde Dritter. Doppel-Olympiasieger André Lange aus Oberhof musste sich mit Rang sieben begnügen. dpa

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