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Sport: Schnell und fehlerlos

Biathlet Arnd Peiffer begeistert bei seinem ersten Weltcupeinsatz in der Staffel

Oberhof - Als Arnd Peiffer am Freitagvormittag auf Skiern ein paar Kilometer über den Rennsteig lief, kam das Gänsehaut-Gefühl zurück. Am Abend zuvor hatte der 21-jährige Harzer in Oberhof bei seinem ersten Weltcupeinsatz ein Bravourstück abgeliefert. Mit der schnellsten Rundenzeit aller dritten Läufer brachte er die deutsche Staffel, die Dritter wurde, vorübergehend sogar in Führung und übertraf alle Erwartungen.

„Imponierend, wie clever und überlegt er die Aufgabe gemeistert hat“, lobte Bundestrainer Frank Ullrich den zweimaligen Bronzemedaillengewinner der Junioren-Weltmeisterschaften 2008. Dass der Polizeimeister-Anwärter überraschend zum Staffel-Einsatz kam, verdankte er einem Crash beim Fußballspielen. Da war Peiffer mit seinem ein Jahr älteren Kumpel Christoph Stephan zusammengekracht. Der bereits für die WM qualifizierte Stephan brach sich das Nasenbein und musste auf den Heim-Weltcup verzichten. „Das hat mir wahnsinnig leidgetan. Es war tragisch, dass es ihn erwischt hat. Eben richtig dumm gelaufen“, sagte Peiffer. Ein Staffeleinsatz habe in seinen Überlegungen überhaupt keine Rolle gespielt. „Doch daran könnte ich mich gewöhnen“, sagte er schmunzelnd.

Der Neuling imponierte mit einem selbstbewussten Lauf und Übersicht am Schießstand – er leistete sich bei zehn Versuchen keinen einzigen Schießfehler. Peiffer überholte sogar den sichtlich überraschten russischen Doppel-Weltmeister Dmitri Jaroschenko. „Vor dem Rennen hatte mir der Mark Kirchner noch mal eingehämmert, dass ich alles so wie im Training machen solle“, erzählte Peiffer und berichtete von dem guten Verhältnis in der Oberhofer Gruppe um Trainer Mark Kirchner. Vor einem Jahr war er aus Clausthal-Zellerfeld nach Oberhof gewechselt. „Ich brauchte eine gute Trainingsgruppe. Die habe ich hier gefunden. Es funktioniert super“, sagte der 21-Jährige.

Mark Kirchner, zwischen 1992 und 1994 dreimal Olympiasieger, gab das Kompliment zurück: „Arnd ist für uns eine Verstärkung und Bereicherung. Er kann ein kompletter Biathlet werden.“ Kirchner ist überzeugt, dass Peiffer jetzt nicht abheben wird, auch wenn er am Donnerstagabend den Medienrummel sichtlich genoss. „Ich habe schon dadurch gewonnen, dass ich im Weltcup an den Start gehen darf. Das bringt mir eine ganze Menge“, sagte der Neuling, dessen wichtigstes Saisonziel ein Start bei den Europameisterschaften ist. Vielleicht aber wird es sogar noch mehr. Dazu müsste Peiffer aber bei den anstehenden Einzelrennen in Oberhof, Ruhpolding und Antholz die deutsche WM-Norm schaffen und einmal unter die ersten Acht laufen oder zweimal mindestens Platz 15 belegen. dpa

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