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Sport: Schön gefeiert, schlecht gelaufen Deutsche beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding ohne Sieg

(Tsp). Die Stimmung im BiathlonStadion von Ruhpolding war prächtig.

(Tsp). Die Stimmung im BiathlonStadion von Ruhpolding war prächtig. Über 10 000 Zuschauer drängelten sich auf der Tribüne im Zieleinlauf, und auch an der Strecke standen gestern erstaunlich viele Fans. Nur den erhofften, ganz großen Erfolg konnten die deutschen Biathlon-Anhänger schließlich nicht bejubeln. Vierte Plätze durch Martina Glagow und Ricco Groß waren die besten Ergebnisse der deutschen Biathleten am Ende des Weltcup-Wochenendes in Ruhpolding.

Martina Glagow, Weltcup-Gesamtsiegerin des Vorjahres aus Mittenwald, musste im Verfolgungsrennen über zehn Kilometer der Weltcup-Spitzenreiterin Liv Grete Poirée aus Norwegen sowie den beiden Russinnen Swetlana Ischmuratowa und Olga Pylewa den Vortritt lassen.

Ricco Groß landete bei der 12,5 km langen Verfolgung wie im Sprint am Vortag hinter einem norwegischen Trio. Der fünfmalige Olympiasieger Ole Einar Björndalen übernahm nach dem fünften Saisonsieg – dem 43. seiner Laufbahn – das Gelbe Trikot des Weltcup-Führenden. Zweiter wurde Lars Berger vor Sprint-Gewinner Halvard Hanevold. Mit einer erstklassigen Leistung in der Loipe, in der er nur 3,5 Sekunden langsamer als Björndalen war, verbesserte sich Andreas Birnbacher (Schleching) vom 27. auf den neunten Platz. Lediglich 2,7 Sekunden fehlten Birnbacher an der WM-Norm. „Natürlich wird der Andi jetzt mit nach Antholz fahren und weitere Chancen für die WM-Qualifikation erhalten“, sagte Bundestrainer Frank Ullrich über den 22-jährigen Bayern.

Liv Grete Poirée kam bei den Frauen unterdessen bei ihrem Start-Ziel-Sieg nie in Bedrängnis. Sie baute ihre klare Führung aus dem Sprint kontinuierlich aus und verfehlte erst beim letzten Schießen eine Scheibe. Bereits 200 Meter vor dem Ziel konnte sie Kusshände ins Publikum werfen. „Das war wieder eine fantastische Kulisse. Es hat Spaß gemacht“, sagte sie. Die zweitplatzierte Russin Swetlana Ischmuratowa hatte 1:40,3 Minuten Rückstand auf Poirée, während Team-Kollegin Olga Pylewa (2:16,3 Minuten zurück) auf der letzten Laufrunde noch Martina Glagow auf den vierten Platz verdrängte. Der fünfte Platz von Andrea Henkel (Oberhof) und Rang sechs von Katrin Apel (Frankenhain) konnten ebenfalls aus deutscher Sicht als Pluspunkte verbucht werden.

„Es war heute brutal schwer. Ich musste vom ersten Meter an kämpfen. Gut, dass wir jetzt ein paar Tage Pause haben“, sagte Glagow. Andrea Henkel war dagegen nach ihrem besten Saisonresultat zufrieden. „Ich komme endlich in Form. Wenn ich daran in Antholz anknüpfen kann, könnte es doch noch mit WM-Starts in Oberhof klappen“, sagte die Thüringerin. Den schon greifbar nahen Platz auf dem Siegerpodest vergab Uschi Disl (Moosham), die schnell in der Loipe unterwegs war, beim letzten Schießen. „Ich weiß nicht, woran es gelegen hat, denn ich habe mich gut gefühlt“, sagte Disl.

Ricco Groß war mit seinen beiden vierten Plätzen hinter „den brutal starken Norwegern“ der Beste. „Irgendwann im Jahr muss man seine vierten Plätze weg haben, am besten schon vor der WM“, sagte er.

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