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Sport: Schwung statt Feinschliff Alba Berlin überzeugt beim Sieg gegen Kaunas kämpferisch

Berlin. Das Trio fiel auf, so ganz ohne kurze Röckchen und wehende lange Haare.

Berlin. Das Trio fiel auf, so ganz ohne kurze Röckchen und wehende lange Haare. Die drei Männer hatten sich neben den Cheerleadern aufgebaut, die für die Basketballer von Alba Berlin Spalier standen beim Einlaufen in die Max-Schmeling-Halle. Mannschaftsarzt Gerd-Ulrich Schmidt, Physiotherapeut Michael Trepte und Betreuer Eicke Marx waren die Ersten, die die Spieler abklatschten vor dem Saisonauftaktspiel gegen Zalgiris Kaunas gestern Nachmittag. Ansporn vom Team hinter dem Team für die am Freitag in Würzburg beginnende Bundesligasaison. Henrik Rödl lief mit dem Meisterschild, der Trophäe des Deutschen Meisters, ein, „das sollte ein Zeichen sein, dass wir den Titel behalten“ - dass Alba also zum siebten Mal in Folge die Nummer eins wird.

3811 Zuschauer bejubelten Albas fünf Nationalspieler, die bei der WM in Indianapolis vor wenigen Wochen überraschend Bronze gewonnen hatten, und nahmen dann erstmals die Zugänge in Augenschein: Center Jovo Stanojevic, Aufbauspieler DeJuan Collins, Flügelspieler Quadre Lollis und kurz auch den erst vor wenigen Tagen verpflichteten Kevin Rankin. Alba siegte 90:88 (42:51) und überzeugte vor allem durch immensen Kampfgeist. Das zweite Viertel verloren die Berliner gegen das litauische Spitzenteam mit 20:30, doch sie gaben nie auf. Abstimmungsprobleme waren allerdings unübersehbar und auch nicht unerwartet, da die Mannschaft wegen der WM erst seit zwei Wochen gemeinsam trainiert.

Bis zum ersten Europaligaspiel gegen Efes Istanbul in eineinhalb Wochen „müssen wir noch viele taktische Sachen trainieren, um unser Spiel auf ein höheres taktisches Niveau zu bringen“, sagte Trainer Emir Mutapcic, der vor der Pause mit der Verteidigung im Spiel eins gegen eins nicht zufrieden war. Collins hatte gegen Topscorer Ed Cota (26 Punkte) lange große Probleme, in der ersten Halbzeit machte Cota 17 Punkte. „In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, wie frech Collins spielen kann“, lobte Rödl. Auch von Lollis ist er begeistert: „Er ist ein selbstloser Spieler, der sich in jedem Spiel aufopfert.“ Stanojevic, der beim Trainingsspiel gegen Kaunas am Vorabend (69:72) wegen Knieproblemen gefehlt hatte, war mit 19 Punkten Albas bester Werfer.

„Wir brauchen noch Zeit für den Feinschliff“, sagte Rödl. Er und die anderen Nationalspieler hätten dafür „gute Laune und Schwung“ von der WM mitgebracht. Wenn sich dieser Schwung in Siege umwandeln lässt, können die drei Herren bald wieder zum Jubeln Aufstellung nehmen, neben den Cheerleadern. Helen Ruwald

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