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Mal wieder eine Rudelbildung. In Bochum gab es am Sonntagnachmittag viel Emotion, aber wenig Fußball.

© Imago/Treese

Später Treffer zum Ausgleich: Werder Bremen schafft glückliches 1:1 in Bochum

Bochum und Werder liefern sich ein Duell auf Augenhöhe. Viele Torchancen bekommen die Zuschauer nicht zu sehen. Dafür hat der Schiedsrichter viel zu tun.

Von Thomas Eßer, dpa

Werder Bremen hat sich beim direkten Abstiegskampf-Konkurrenten VfL Bochum ganz spät ein Unentschieden erkämpft. Die Mannschaft von Trainer Ole Werner trennte sich am Sonntag nach dem umjubelten Ausgleich von Niklas Stark in der dritten Minute der Nachspielzeit 1:1 (0:0) vom Revierklub. Patrick Osterhage hatte Bochum zuvor mit einem sehenswerten Distanzschuss in Führung gebracht (64.). Beide Teams bleiben mit nun 17 Zählern punktgleich und haben sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Vor 26.000 Zuschauern im Ruhrstadion zeigten Werder und der VfL hohen Einsatz. Fußballerisch blieb die Partie auf sehr überschaubarem Niveau. Die Bremer warten auch nach dem Hinrundenabschluss in der Fußball-Bundesliga weiter auf den ersten Auswärtssieg der Saison.

Bei Nieselregen und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt entwickelte sich von Beginn an eine kampfbetonte Partie. Beide Teams agierten immer wieder auch jenseits der Grenze des Erlaubten. Schon in der 3. Minute sah Bochums Cristian Gamboa die erste Gelbe Karte und auch in der Folge blieb es ruppig. Fußballerische Höhepunkte waren selten. Nach einer halben Stunde hatten die Zuschauer zwei Rudelbildungen, aber noch keine Torchance gesehen. Schiedsrichter Tobias Stieler hatte immer wieder Mühe, die aufgeheizten Gemüter zu beruhigen.

Der Ausgleich fällt in der Nachspielzeit – nach einem abgefälschten Distanzschuss

Um dem Tor nahezukommen, probierten es vor allem die Gastgeber immer wieder mit langen Bällen in die Spitze. Oft war Torwart Manuel Riemann der Ausgangspunkt dieser Angriffsversuche. Beide Abwehrreihen standen jedoch gut, hatten zumeist die Lufthoheit und ließen quasi keine Strafraumszenen zu. Es dauerte bis zur 34. Minute, ehe ein Torhüter erstmals in seiner Kernkompetenz gefordert wurde: Bremens Michael Zetterer parierte gegen Matus Bero aus kurzer Distanz stark.

Von zwei ziemlich harmlosen Mannschaften blieb Bochum die etwas gefährlichere. Nach schöner Vorarbeit von Christopher Antwi-Adjei verfehlte Gonçalo Paciência das Werder-Tor mit der Pike jedoch deutlich (49.). Auf der Gegenseite ging Justin Njinmah nach einem Zweikampf mit Osterhage im Strafraum zu Boden. Die Bremer forderten Elfmeter. Stieler schaute sich die Szene auf dem Bildschirm am Spielfeldrand noch einmal an, entschied dann jedoch auf Abseits. Njinmah hatte sich beim Schuss zuvor von Jens Stage in der verbotenen Zone aufgehalten.

Werder wurde nun etwas zielstrebiger, doch Bochum traf – und wie! Osterhage knallte den Ball aus rund 20 Metern unhaltbar ins rechte Kreuzeck. Der Stadionsprecher feierte den Treffer bereits als „Tor des Monats Januar“. Werder probierte es nun mit wütenden Angriffen – und schaffte in der Nachspielzeit durch Stark tatsächlich noch den Ausgleich. VfL-Torschütze Osterhage hatte dessen Distanzschuss noch unhaltbar abgefälscht.

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