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Tschüs: Lutz Lindemann verlässt Viktoria in Richtung Jena.

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FC Viktoria 1889: Sportdirektor Lindemann wechselt zu Carl Zeiss Jena

Erst im Sommer wurde Lutz Lindemann als sportlicher Leiter des FC Viktoria 1889 verpflichtet. Am Freitag bestätigte der Klub seinen Abgang. Er kehrt nach Jena zurück, wo er zumindest kurzfristig zum Präsidenten wird.

Der Plan für die kommende Woche steht schon. „Mindestens 1000 Kilometer“ will Lutz Lindemann dann abreißen, sich sofort in die Arbeit stürzen. „Repräsentative Aufgaben, Sie wissen ja“, sagt er. Lindemann muss potentielle Sponsoren treffen, Verträge abschließen, sich um mögliche Neuzugänge kümmern.

Nur wird er das nicht mehr für den FC Viktoria 1889 machen. Der Berliner Regionalligist gab am Freitagnachmittag die Trennung von Lindemann bekannt. Kurz darauf  bestätigte Lindemann seine Ernennung zum Präsidenten des FC Carl Zeiss Jena: „Ja, ich werde ab sofort als Präsident und als sportlicher Leiter tätig sein.“ Die Doppelfunktion will er aber nur solange ausführen, bis ein Präsidentschaftskandidat gefunden ist. Mittelfristig will Lindemann nur als sportlicher Leiter arbeiten.  

Erst im Sommer war der ehemalige Fußball-Nationalspieler der DDR als sportlicher Leiter zum FC Viktoria gewechselt. Dort sollte er dabei helfen, professionellere Strukturen aufzubauen. Viktoria strebt mittelfristig an, zur dritten Kraft im Berliner Fußball hinter Hertha BSC und dem 1. FC Union zu werden. Als Fünfter der Regionalliga wähnt man sich auf einem guten Weg.

Im Schatten der beiden Profivereine schätzte Lindemann das unaufgeregte Arbeiten in Berlin. „Das war ein ruhiger Job, die Zeitungen haben mich nicht geärgert. Schließlich bin ich ja in einem Alter, in dem ich mich nicht mehr jeden Tag streiten möchte“, sagte Lindemann.

Mit der Ruhe dürfte es für den 65-Jährigen in Jena künftig vorbei sein. Der Traditionsverein spielt gemeinsam mit Viktoria in der vierten Liga, läuft dort als Tabellendritter aber den eigenen Ansprüchen hinterher. Der anvisierte Aufstieg ist so gut wie nicht mehr möglich. Dazu sorgten Trainerwechsel und der Abtritt von Präsident Rainer Zipfel zuletzt für Unruhe.  

Lindemann ist sich durchaus bewusst, eine schwierige Aufgabe zu übernehmen. „Aber das Herz hat entschieden“, sagt er. Und wohl auch die Vernunft. Lindemann, früher selbst viele Jahre Spieler bei Carl-Zeiss, lebt in Erfurt, eine halbe Autostunde von Jena entfernt. Die 280 Kilometer nach Berlin ist er zwei Mal pro Woche gefahren und hat ansonsten im Hotel gelebt.

Beim FC Viktoria will man sich bei der Suche nach einem Nachfolger Zeit lassen. „Wir haben die Aufgaben im Vorstand verteilt und auch die Planungen für die kommende Saison übernimmt der Vorstand“, sagt Carsten Herrmann. Durch wen Lindemanns Posten in Zukunft besetzt wird, konnte Viktorias Vize-Präsident noch nicht sagen. Auch eine interne Lösung sei vorstellbar, so Herrmann.  

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