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Sport: Sven Fischer legt noch Bronze drauf

San Sicario - Als Sven Fischer den Schießstand zum zweiten Mal verließ, glaubte er nicht mehr an eine Medaille. Wie beim ersten Liegenschießen hatte er sich bei fünf Schuss zwei Fehler geleistet und war auf Rang sechs zurückgefallen im Jagdrennen der Biathleten über 12,5 Kilometer.

San Sicario - Als Sven Fischer den Schießstand zum zweiten Mal verließ, glaubte er nicht mehr an eine Medaille. Wie beim ersten Liegenschießen hatte er sich bei fünf Schuss zwei Fehler geleistet und war auf Rang sechs zurückgefallen im Jagdrennen der Biathleten über 12,5 Kilometer. „Ich habe Mist gebaut und war eigentlich schon komplett weg vom Fenster“, sagte der Thüringer, nachdem er mit einem furiosen Endspurt noch Bronze hinter dem Franzosen Vincent Defrasne und Norwegens Star Ole Einar Björndalen errungen hatte. „Dass ich nach Gold noch eine Medaille erkämpfen konnte, ist ein Traum. Damit hatte ich nach dem verpatzen Auftakt des Rennens wirklich nicht mehr gerechnet.“

Dabei hätte Fischers Ausgangsposition besser nicht sein können. Der SprintOlympiasieger war als Erster in das Rennen gegangen, mit dem zeitlichen Vorsprung, den er im Sprint auf die Konkurrenten herausgelaufen war. Schon am Start lag der 34-Jährige 8,2 Sekunden vor dem Norweger Halvard Hanevold, 42,6 vor Defrasne und sogar 74 vor Björndalen. Doch Fischer kam mit der Favoritenrolle nicht zurecht und scheiterte am Schießstand an seinen Nerven. Doch so schnell gibt sich ein Sven Fischer nicht geschlagen. Zentimeter um Zentimeter kämpfte er sich in der Loipe heran. Beim Stehendschießen traf er alle zehn Scheiben und lag nach dem letzten Schuss fast gleichauf mit Hanevold, der insgesamt dreimal in die Strafrunde musste. Fischer machte letzte Energien frei und hängte Hanevold, den Sprint-Zweiten, ab. Von hinten sah er, wie Defrasne den führenden Björndalen in einem dramatischen Finish noch abfing und 2,7 Sekunden vor ihm die Ziellinie überquerte. Björndalen, vierfacher Olympiasieger von Salt Lake City, wartet in Turin weiter auf Gold.

Fischer hingegen wurde nicht überlaufen und übernahm auch die Führung im Gesamtweltcup – die olympischen Rennen gelten gleichzeitig als Weltcuprennen. Der bisher Führende, der Franzose Raphael Poiree, gab gestern nach der Hälfte des Rennens auf. Tsp

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