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Traditionsklub in Not: Tennis Borussia: Da hilft nur noch Humor

Der Berliner Traditionsklub Tennis Borussia steht mal wieder vor der Pleite, trotzt Regionalliga-Tabellenführer SV Babelsberg 03 aber immerhin ein 1:1 ab

Die Spieler des Fußball-Regionalligisten Tennis Borussia ließen vor den eigenen Fans die Welle kreisen. Alle Borussen unter den 848 Zuschauern feierten das 1:1 (0:0) gegen den Tabellenführer SV Babelsberg 03 wie einen Sieg. „Man muss der Mannschaft ein Kompliment machen“, sagte Trainer Thomas Herbst. „Wir können stolz sein, wie sie sich trotz unserer Probleme präsentiert hat.“

Die Probleme – TeBe droht der Zwangsabstieg. Am Montag muss Vorstandschef Mario Weinkauf Insolvenz anmelden, wenn bis Freitag nicht ein Gönner 200 000 Euro an den chronisch klammen früheren Bundesligisten überweist. „Es ist schriftlich fixiert, dass das Geld bis Freitag kommt“, sagt Weinkauf. Welchen Gönner der Verein präsentieren wird, ist noch geheim. Mit Sponsoren hat sich TeBe zuletzt aber immer schwer getan. Die Allianz mit der Göttinger Gruppe etwa führte zum Lizenzentzug für den Klub.

Die Fans, von denen selbst viele mit der Initiative „We save TeBe“ zur Rettung beitragen wollten, äußerten sich beim Spiel gegen Babelsberg weder plakativ noch verbal zum drohenden Untergang. Offensichtlich gewöhnt man sich an alles. Als Timur Özgöz kurz nach der Pause per Elfmeter die Führung erzielte, kam im Mommsenstadion sogar leichte Stimmung auf. Daran änderte auch der späte Ausgleich durch Almedin Civa nichts.

Die TeBe-Spieler ertragen die Situation nur noch mit Humor. „Ich bin seit acht Jahren hier. Mich wundert nichts mehr. Täglich wird etwas Neues erzählt“, sagt Timo Hampf. Wegen der Personalmisere setzte sich der zweite Reservekeeper als Feldspieler auf die Bank. Fatih Yigitusagi und Timo Breitkopf weigern sich derzeit zu spielen, weil sie auf ihr Gehalt warten. Die Mannschaft bekommt seit Monaten fast nichts.

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