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Sport: Toni Polster statt Roy Keane

Martín E. Hiller über gerechtes Reden und gerechtes Handeln Ein markanter Typ, ein Erfolgsmensch, unabkömmlich in der Mannschaft von Manchester United – so hat man Eric Cantona vor Augen.

Martín E. Hiller über gerechtes

Reden und gerechtes Handeln

Ein markanter Typ, ein Erfolgsmensch, unabkömmlich in der Mannschaft von Manchester United – so hat man Eric Cantona vor Augen. Zum Ende seiner Karriere brachte sich der Franzose mit einem Kung-Fu-Angriff auf einen Zuschauer noch einmal nachhaltig in Erinnerung. Hinterher zeigte Cantona kein schlechtes Gewissen, bezeichnete seine Aktion als gerechtfertigt, da der Mann ihn provoziert habe. Dem Klub der Gerechten tritt nun auch Roy Keane bei, der wie einst Cantona bei Manchester United spielt und mit seiner Kritik am Nationaltrainer seiner Heimat Irland bei der WM die Entschlossenheit bekundet hatte, unschöne Situationen aktiv aufzulösen. Der Ire gibt in seiner Autobiographie nun zu, den Norweger Alf Inge Haaland als Revanche für ein drei Jahre zurückliegendes Foul im vergangenen Jahr absichtlich gefoult und verletzt zu haben.

Dieses Geständnis ist nicht unbedingt clever, aber auf eine Art auch wieder anständig, weil aufrichtig. Noch anständiger wäre es aber gewesen, auf die Revanche von vornherein zu verzichten. Es geht ja auch anders, und dafür gibt es gute Beispiele: Etwa der Schalker Youri Mulder, der einst darüber räsonierte, seinem Gegenspieler Burkhard Reich einige südeuropäische Muskelmänner auf den Hals zu hetzen. Der Karlsruher Reich hatte Mulder so derb gefoult, dass der Holländer nie wieder richtig in Tritt kam. Mulder beließ es bei der Drohung.

Und Toni Polster beließ es beim Fluch: In ähnlicher Situation sagte der Österreicher über seinen bösen Gegner, dass er ihm „sein ganzes Leben kein Glück mehr wünscht“.

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