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Sport: Tremmel rettet Cottbus

Berlin - Gerhard Tremmel lag auf dem Rasen und weinte, Tomislav Piplica jubelte lachend auf der Tribüne. Alles wie gehabt bei den Torhütern von Energie Cottbus also, nur dass Tremmel diesmal vor Freude weinte.

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Berlin - Gerhard Tremmel lag auf dem Rasen und weinte, Tomislav Piplica jubelte lachend auf der Tribüne. Alles wie gehabt bei den Torhütern von Energie Cottbus also, nur dass Tremmel diesmal vor Freude weinte. „Er hatte einen überragenden Tag“, sagte Herthas Mittelfeldspieler Kevin-Prince Boateng. „Gerry hält nie wieder so.“ Mit einer Serie exquisiter Paraden hatte der Torhüter Cottbus den wichtigen Sieg im Abstiegskampf gerettet. Für den Erfolg machte Trainer Petrik Sander anschließend „ein bisschen Glück und einen guten Torhüter“ verantwortlich: „Den hatten wir heute.“

Sander gilt nicht gerade als glühender Anhänger Tremmels, der vor der Saison von Hertha zu Energie gewechselt war, weil er nicht weiterhin auf der Bank sitzen wollte. In Cottbus aber tat er bisher nichts anderes. Gegen seinen früheren Klub kam der Torhüter zu seinem ersten Bundesligaeinsatz für Energie. „Es hat richtig Spaß gemacht“, sagte er. „Ich glaube, meine Leistung war in Ordnung.“ Sie war so in Ordnung, dass trotz Sanders Vorliebe für Piplica ein dauerhafter Wechsel auf der Torhüterposition eigentlich unvermeidbar ist.

Zum zweiten Mal hintereinander hat ein ehemaliger Berliner den entscheidenden Beitrag zu Herthas Niederlage geleistet. Vor einer Woche war es Nando Rafael, der zwei Tore zum 3:1 für Borussia Mönchengladbach erzielte, diesmal Tremmel, der Torhüter. Am wenigsten waren wohl die Berliner von dessen ausgezeichneter Leistung überrascht. Wozu Tremmel in der Spitze fähig ist, hat er oft genug im Training bewiesen, wenn er in einer kompletten Einheit nicht ein einziges Mal zu bezwingen war. „Dass er sich punktuell mal richtig auf ein Spiel konzentrieren kann, hat man am Freitag gesehen“, sagte Trainer Falko Götz. Nur über einen längeren Zeitraum hat man ihm solche Leistungen nicht zugetraut. Auch bei Hertha durfte Tremmel nur spielen, wenn der Stammtorhüter Christian Fiedler verletzt fehlte, in zwei Jahren insgesamt fünfmal.

Man hätte fast wetten können, dass Tremmel im Olympiastadion ein überragendes Spiel machen würde. sth

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