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Tristan Tulen (Archivbild) gelang erst die fünfte erfolgreiche Titelverteidigung in Berlin.

© Getty Images

Weißer Bär in Berlin: Tristan Tulen verteidigt seinen Titel

Tristan Tulen hat das Jubiläumsturnier des 60. Weißen Bären gewonnen. Der Niederländer wiederholte damit seinen Vorjahreserfolg.

„En garde“ – zu deutsch „Los geht’s“, hörte man am Wochenende im Gebäudekomplex des Deutschen Sports auf dem Gelände des Olympiaparks zu genüge. Der Rahmen für den Weißen Bär konnten in diesem Jahr nicht besser sein. Das wohl wichtigste Fechtturnier in Deutschland feierte an diesem Wochenende sein 60. Jubiläum. „Wir haben zum Jubiläum einen neuen Sponsor für uns gewinnen können und haben vor allem an der Technik gearbeitet“, sagte Mario Freund, Präsident vom Berliner-Fechtbund. Insgesamt gingen 231 Teilnehmer aus 27 Nationen bei den traditionsreichen Wettkämpfen an den Start.

Nach vielen spannenden Wettkämpfen fand das Finale am Sonntagnachmittag im historischen Kuppelsaal statt. Ein Gebäude mit Vergangenheit. Der Kuppelsaal im Haus des Deutschen Sports wurde 1936 eigens für die Olympischen Fechtwettkämpfe errichtet. Die Kuppel misst im Durchmesser 14 Meter, verfügt über eine Höhe von 17 Metern und ist mit 3400 Prismengläsern beschmückt. Bis zu 1100 Zuschauer können auf den Sitzstufen Platz nehmen. Das atemberaubende Ambiente bot die perfekte Atmosphäre für die Finalduelle.

Bester Berliner wurde erneut Michael Behrendt

Doch bevor die Profis die Planke betraten, galt die Aufmerksamkeit erst einmal dem Nachwuchs. Der „Kleine Weiße Bär“ wurde bereits zum 13. Mal ausgerichtet. Am Sonntag duellierten sich Schülerinnen und Schüler aus Berlin, Brandenburg und Polen aus den jüngeren Altersklassen – ab den die Halbfinal- und Finalkämpfe ebenfalls im großen Kuppelsaal. „Es freut mich ganz besonders, dass seit einigen Jahren nun auch unsere Jüngsten diese Kulisse aufsaugen können“, sagte Claudia Bokel, die Präsidentin des Deutschen Fechter-Bundes. Auch Mario Freund fand für die Entwicklung lobende Worte: „Die Teilnehmerzahl hat sich im Vergleich zum letzten Jahr verdoppelt. Wir haben mittlerweile 72 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.“

Bei den Männern duellierten sich vor 500 Zuschauern im ersten Halbfinale am Sonntag der Weißrusse Dzianis Paulouski und Titelverteidiger Tristan Tulen. Der Niederländer siegte souverän. Beim zweiten Halbfinale war mit Lukas Bellmann die letzte deutsche Hoffnung auf den Titel vertreten, die Nationalmannschaft hatte – wie schon in den Jahren zuvor – geschlossen am „Weißen Bären" teilgenommen. Bester Berliner wurde wie im Vorjahr Michael Behrendt auf Rang 55. Für den Vorjahresdritten Bellmann war dann gegen Patrick Jörgensen Schluss. In einem dramatischen Duell setzte sich der Däne mit 15:12 durch.

Das Finale zwischen Tulen und Jörgensen verlief die ersten drei Minuten sehr ausgeglichen. Keiner der beiden Kontrahenten schaffte es sich entscheidend abzusetzen. Mit 3:3 ging es in eine kurze Pause, mit einer knappen 8:7-Führung von Jörgensen in den letzten Abschnitt, in dem Tulen ein wenig abgeklärter wirkte. Am Ende gewann der Niederländer 15:9 und kürte sich zum erst fünften Fechter, der den Titel in Berlin verteidigen konnte. Einen „Titel-Hattrick“ hat es noch nie gegeben.

Lennard Renz

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