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Turnier in Stuttgart: Stechen ohne deutsche Reiter: Greve gewinnt Großen Preis
Europameister Richard Vogel scheitert am letzten Sprung, der in die Kritik geratene Olympiasieger Christian Kukuk früh. Ihre Weltcup-Heimstation haben sich die deutschen Reiter anders vorgestellt.
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Richard Vogel tätschelte mitfühlend seinen Spitzen-Hengst United Touch und verließ geknickt den Parcours. Dem Springreit-Europameister wurde ein Abwurf am letzten Hindernis zum Verhängnis. Durch diesen unglücklichen Abschluss verpasste Vogel die Wiederholung seines Vorjahressieges beim Weltcup-Springen in seinem laut eigener Aussage „zweiten Wohnzimmer“.
Der 28-Jährige musste sich mit dem 20. Platz begnügen. Auch die übrigen Lokalmatadoren fanden sich bei der Siegerehrung des Großen Preises nur in der Zuschauerrolle wieder.
Beim Triumph des Niederländers Willem Greve auf Pretty Woman van't Paradijs verpassten sie allesamt den Einzug ins Stechen der mit 200.000 Euro dotierten Prüfung. Zweiter wurde Rodrigo Giesteira Almeida aus Portugal mit Karonia, dahinter folgten der Schwede Peder Fredricson und Alcapone des Carmille.
Kukuk-Auftritt endet frühzeitig
Das dominierende Thema an allen fünf Turniertagen, die von 53.900 Zuschauern besucht wurden, war der kürzlich in die Kritik geratene Paris-Goldmedaillengewinner Christian Kukuk. Der 35-Jährige spielte jedoch bei der Entscheidung um die vorderen Plätze auch bei seinem zweiten Auftritt in Stuttgart keine Rolle, gab nach einem frühen Fehler sogar vorzeitig auf.
Nachdem der Olympiasieger sich zunächst für den Vorwurf des unsachgemäßen Trainings entschuldigt und einen Fehler eingeräumt hatte, war er am Freitag bei einem Fünf-Sterne-Springen auf dem 30. Platz gelandet. Trotz der Negativschlagzeilen war er beide Male mit Applaus empfangen worden.
Atmosphäre „beflügelt“
Zum Auftakt des Abschlusstages hatte Charlotta Rogerson in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle für den ersten Schweizer Dressur-Sieg seit Christine Stückelberger in der Kür 1986 gesorgt. Auf Bonheur de La Vie erzielte die Siegerin 72,447 Prozent und sicherte sich damit zum ersten Mal den Titel „German Master Grand Prix Special“.
Der gebürtige Baden-Württemberger Moritz Treffinger belegte in der mit 34.000 Euro dotierten Vier-Sterne-Prüfung mit Fiderdance den dritten Platz (71,362 Prozent). Vor allem die Atmosphäre beeindruckte den U25-Europameister, wie er zugab: „Das war abnormal und hat beflügelt - ein einmaliges Erlebnis.“
Weltcup-Status bis 2027 gesichert
Bis mindestens 2027 dürfen auch die Reitbegeisterten das größte Hallen-Turnier in Deutschland weiter genießen. Denn der Weltcup-Status ist nach Angaben des Veranstalters für die kommenden zwei Ausgaben gesichert.
Allerdings warten nach dem an diesem Wochenende angekündigten Rückzug eines Hauptsponsors Herausforderungen. „Das Niveau des German Master wird - das ist unser Credo - trotzdem hochgehalten werden“, sagte Geschäftsführer Andreas Kroll von der Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart. „Auch wenn wir keinen Nachfolger finden sollten, wovon ich derzeit aber nicht ausgehe.“ Die Baden-Württembergische Bank möchte sich künftig nur noch bei der BW-Cup-Serie sowie dem BW-Hallenchampionat engagieren, hieß es.
© dpa-infocom, dpa:251116-930-299557/2
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