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Yemisi Ogunleye gewinnt überraschend Gold beim Kugelstoßen.

© dpa/Michael Kappeler

„Jetzt sind wir Olympiasieger, es ist so unglaublich“: Kugelstoßerin Ogunleye gewinnt Gold

Wiederholt hat Ogunleye angedeutet, welches Potenzial sie hat. Nun feiert die Kugelstoßerin aus Mannheim ihren größten Erfolg.

Von
  • Christian Kunz
  • Robert Semmler

Stand:

Überraschungs-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye rannte mit der Deutschland-Fahne in die Kurve und weinte ergriffen vor ihren Liebsten. Nach dem Bronze-Coup der Sprint-Staffel setzte die Kugelstoßerin noch einen drauf. Gold für Deutschland im Kugelstoßen – das hatte es seit Astrid Kumbernuss 1996 nicht mehr gegeben.

Im finalen Durchgang landete die Kugel der 25-jährigen Ogunleye bei 20,00 Metern. Die Mannheimerin hielt sich die Hände vor das Gesicht und wusste kurz danach, dass sie Olympiasiegerin ist.

Staffel-Erfolg inspirierte zum Gold-Coup

„Ich habe einfach so eine unfassbare Ruhe in diesem Moment verspürt, die nicht von dieser Erde ist“, sagte sie im ZDF über den Moment vor dem Stoß. „Ich bin in den Ring gegangen, habe die Hände gehoben und habe gesagt: Gott, das ist ein Moment, den Du mir versprochen hast.“

Ich bin in den Ring gegangen, habe die Hände gehoben und habe gesagt: Gott, das ist ein Moment, den Du mir versprochen hast.

Yemisi Ogunleye nach ihrem Gold-Gewinn bei Olympia

Im Stade de France erklang kurz „Völlig losgelöst“ für die Siegerin, die noch in der Qualifikation bangen musste. Erst mit dem dritten und letzten Stoß gelang der Einzug ins Finale. „Mir fehlen einfach die Worte: Jetzt sind wir Olympiasieger, es ist so unglaublich“, sagte Ogunleye und bezog ihr Team in den Erfolg mit ein.

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Zuvor hatte das Europameister-Quartett von München 2022 seine Ehrenrunde nach der Medaille über 4x100-Meter gerade beendet. „Als die Mädels vorgestellt wurden, hatte ich Tränen in den Augen“, erzählte Ogunleye - und wollte auch unbedingt eine Medaille. Der Deutsche Leichtathletik-Verband feierte auch ihretwegen einen überraschend großen Abend im Stade de France.

Die sehr gläubige Ogunleye schaffte nach Platz zwei bei der Hallen-WM und Rang drei bei der EM nun bei weitem ihren größten internationalen Erfolg. Silber ging an die Neuseeländerin Maddison-Lee Wesche mit 19,86 Metern, über Bronze freuen durfte sich Song Jiayun aus China mit 19,32 Metern.

Ogunleye wechselte als Kind vom Turnen zum Siebenkampf. Nach Verletzungen am Knie war fraglich, ob es sportlich überhaupt weitergehen konnte. Da das Knie auch nach dem Wechsel zum Kugelstoßen immer wieder Probleme machte, entschied sich Ogunleye mit ihrer Trainerin Iris Manke-Reimers, von der Angleittechnik zum Drehstoß zu wechseln. Trotzdem stand sie „vor einem Haufen von Zweifeln“, als im Wettkampf die Weiten nicht kamen.

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