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Rassismus: Uefa verlangt härtere Strafen

Die Europäische Fußballunion (Uefa) hat härtere Strafen zur Bekämpfung des Rassismus in den Stadien gefordert.

Barcelona - Diejenigen Vereine, die rassistische Slogans und Schmährufe in ihren Arenen duldeten, müssten notfalls von europäischen Wettbewerben ausgeschlossen werden, sagte Uefa-Generaldirektor Lars-Christer Olsson am Mittwoch auf der 2. Anti-Rassismus-Konferenz der Uefa in Barcelona.

"Härtere Strafen allein reichen aber nicht aus, das Problem zu lösen", betonte Olsson. "Die Behörden der europäischen Staaten, die Verbände und die Vereine müssen dafür sorgen, dass diese Sanktionen auch angewandt werden." Die Uefa forderte daher die europäischen Profi-Ligen auf, bis zur nächsten Saison zur Bekämpfung des Rassismus einen Katalog von Strafen in Kraft zu setzen. An der Konferenz nahmen 400 Delegierte aus den 52 Mitgliedsländern der Uefa, Ex-Fußballer, Politiker und Vertreter von Anti-Rassismus-Initiativen teil.

Der Rassismus ist nach Ansicht der Uefa nicht allein ein Problem des Fußballs, sondern der gesamten Gesellschaft. Der Sport könne aber im Kampf gegen die "Plage" eine wichtige Rolle spielen, sagte Olsson. "Die Fußballer sind für viele Menschen Helden und Vorbilder. Ihr Verhalten spielt eine wichtige Rolle. Dies ist ein Mittel, das wir im Kampf gegen den Rassismus noch besser nutzen können."

Die Konferenz im Camp-Nou-Stadion des FC Barcelona bildete die Fortsetzung eines ähnlichen Treffens vor drei Jahren in der Arena des FC Chelsea London. Der Rassismus ist seither aus den Fußballstadien in Europa jedoch nicht verschwunden. Im Stadion des AS Rom waren erst kürzlich Nazi-Symbole gezeigt worden. In Madrid hatten im November 2004 im Bernabéu-Stadion beim Länderspiel Spanien gegen England Tausende von Zuschauern die dunkelhäutigen Zuschauer des englischen Teams verhöhnt.

"Es ist an der Zeit, dass wir den guten Worten nun Taten folgen lassen", sagte der spanische Staatssekretär für Sport, Jaime Lissavetzky, auf der Konferenz. Der Ex-Fußballer Paul Elliot (FC Chelsea und Celtic Glasgow) forderte: "Im Kampf gegen den Rassismus muss eine Politik der Null-Toleranz gelten." Der Präsident des FC Barcelona, Joan Laporta, meinte: "Der Rassismus ist das größte Problem, mit dem der Fußball heutzutage zu kämpfen hat." (tso/dpa)

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