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Gegen den VfL Bochum am 15. Spieltag gehörte Paul Thomik (l.) noch zur Startformation von Union. Inzwischen schmort er zumeist nur noch auf der Bank.

© dpa

Gefühle trügen nicht: Union trennt sich wohl von Paul Thomik

Mittelfeldspieler Paul Thomik hat beim 1. FC Union offenbar keine Zukunft, obwohl er lange Zeit einer der Leistungsträger der Köpenicker in dieser Saison war.

Im Grunde hatte es Paul Thomik geahnt. „Alles ist super gelaufen“, sagte der Mittelfeldspieler des 1. FC Union. „Ich hatte aber schon vorher ein gutes Gefühl gehabt.“ Die Nachricht von den bestandenen Klausuren löste bei Thomik sichtbar Heiterkeit aus. Der 26-Jährige studiert Wirtschaftswissenschaften an der Fern-Universität Hagen. Vorlesungen besucht er in Potsdam, die werden in Hagen angerechnet.

Das Studium ist für Paul Thomik zur Zeit Ablenkung von seinem eigentlichen Beruf als Fußballprofi. Dort läuft es nämlich deutlich schlechter für ihn. In wenigen Wochen endet sein Vertrag beim 1. FC Union, Gespräche über eine Verlängerung hat es laut Thomik bisher nicht gegeben. Wenn ihn sein Gefühl auch dieses Mal nicht trügt, ist der 30. Juni sein letzter offizieller Arbeitstag als Spieler des 1. FC Union. Paul Thomik will das noch nicht konkret bestätigen, aber er sagt Sätze wie: „Es gibt auch ein Leben nach Union.“ Oder: „Ich bin mir sicher, dass ich in der Zweiten Liga einen neuen Verein finden werde.“ In seinen Worten schwingt eine gehörige Portion Frust mit, die Thomik nur schwer verbergen kann.

Thomiks Enttäuschung ist verständlich. Nach einer Verletzungspause am Saisonbeginn stand er ab dem 8. Spieltag immer für den 1. FC Union auf dem Feld. In den folgenden 19 Spielen lief Thomik 17 Mal von Beginn an auf und gehörte nicht selten zu den Besten im Team. Vor dem Spiel gegen Bielefeld änderte sich die Situation für Thomik dramatisch. „Es gab im Vorfeld ein Gespräch mit dem Trainer, wo er mir gesagt hat, dass er mir nichts vorwerfen kann“, sagt Thomik. Aber....

Aber gespielt hat er von da an kaum noch. Nur in Oberhausen kam er kurz vor Schluss ins Spiel, am Sonntag beim 2:0-Sieg gegen den FSV Frankfurt musste Thomik von der Bank aus zusehen. Für ihn stand Christopher Quiring auf dem Feld, ein Mann aus dem eigenen Nachwuchs. Quiring machte seine Sache ordentlich, er hatte sich den Einsatz durch gute Leistungen im Training verdient, wie Trainer Uwe Neuhaus erklärte. In Richtung Thomik sagte Neuhaus: „Für niemanden ist die Tür zu“. Trotzdem glaubt inzwischen niemand mehr an Thomiks Verbleib.

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