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Kevin Vogt gab Unions Abwehr in Freiburg Ruhe und Stabilität.

© imago/Matthias Koch/imago/Matthias Koch

Unions Neuzugang Kevin Vogt: „Ich wäre nicht zu jedem Klub gegangen“

Seit Monaten hatte der 1. FC Union auswärts nur verloren. Da sorgt eine Nullnummer in Freiburg schon für leichten Optimismus. Ein neuer Abwehrspieler hat daran seinen Anteil.

Von
  • Arne Richter, dpa
  • Kristina Puck, dpa

Die Nullnummer beim SC Freiburg war für den 1. FC Union nicht schön, aber enorm wichtig im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga. Sie lieferte neben dem Galaauftritt von Schlussmann Frederik Rönnow nämlich auch die beruhigende Erkenntnis, dass Manager Oliver Ruhnert nach einem glücklosen Transfersommer nun wieder ein Geschäft gelungen scheint, das den Prinzipien des Vereins entspricht. Kevin Vogt, ein ehrlicher Arbeiter, der allein durch die spezielle Union-Aura zu Leistung animiert wird.

Das Angebot der Köpenicker sei für ihn „speziell“ gewesen, erklärte Vogt nach seinem ersten Startelfeinsatz für Union nur zwei Tage nach seinem Wechsel von der TSG Hoffenheim in die Hauptstadt. „Irgendwas hat es in mir ausgelöst“, sagte der 32-Jährige über die Berliner Offerte. „Ich hatte ein gutes Bauchgefühl. Ich wäre nicht zu jedem Klub gegangen. Es war schon auch der Reiz von Union Berlin.“

Die Frage, warum er sich trotz des Abstiegskampfs von Union und seines Stammplatzes bei Hoffenheim, für den Wechsel entschieden habe, könne er verstehen. Es sei „eine Reise raus aus der Komfortzone“, sagte der Vater einer kleinen Tochter über seine Entscheidung. „Eine tolle Stadt habe ich mir sagen lassen“, so Vogt. Die Atmosphäre, die er als Gast im Stadion An der Alten Försterei erlebt habe, sei „imposant“ gewesen.

Ich glaube, dass ich es auch ohne den Vertrag geschafft hätte, dass meine Tochter immer Essen und Trinken auf dem Tisch hat.

Kevin Vogt über den angeblich gut dotierten Vertrag bei Union

Natürlich hätten auch das Gehalt und die Vertragslaufzeit – über die Union keine Angaben machte – eine Rolle gespielt. „Aber ich glaube, dass ich es auch ohne den Vertrag geschafft hätte, dass meine Tochter immer Essen und Trinken auf dem Tisch hat“, beschwichtigte er. Bei Union beteuern sie, dass Vogt garantiert nicht so viel verdienen könne wie im Kraichgau. Auf die Frage, ob sein Vertrag auch für die Zweite Liga gelte, antwortete Vogt: „Ich glaube, jeder Bundesligavertrag gilt für die Zweite Liga. Aber damit beschäftige ich mich nicht.“

Vogt spielte in Freiburg direkt von Beginn an. Angesichts der knappen Eingewöhnung sei es trotz seiner Erfahrung ein „Abenteuer“, räumte er ein. Mit Vogt gelang den Köpenickern der erste Auswärtspunkt seit dem bisher einzigen Sieg in der Fremde Ende August beim 4:1 in Darmstadt. Erstmals blieb Union in dieser Saison der Fußball-Bundesliga auswärts ohne Gegentor.

„Es ist schon sehr gut, wenn wir zu null spielen. Klar haben wir auch vielleicht trotzdem ein bisschen zu viele Torchancen zugelassen, zu viele Situationen, wo es wirklich brenzlig wurde“, sagte Kevin Volland, der wie die gesamte Offensivsparte keine Torgefahr erzeugen konnte. „Natürlich geht das besser. Klar war ein bisschen Verunsicherung zu spüren“, bilanzierte Vogt. In der zweiten Halbzeit sei die Mannschaft mutiger geworden. Für den Abstiegskampf sei er „total optimistisch“.

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