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Sport: Verlorener Freund

Alba-Trainer Rödl lobt nach dem 76:80 in Köln den einstigen Mitspieler Obradovic

Berlin - Gerald Brown unterbrach sich immer wieder selbst. Der Spielmacher von Alba Berlin versuchte die 76:80-Niederlage seiner Mannschaft vom Mittwoch gegen Rhein Energie Köln zu analysieren, als er seine Sätze wieder und wieder abbrach, um diesen einen Satz einzuwerfen: „Sie haben einfach mehr Rebounds bekommen als wir“, sagte der US-Amerikaner mehrfach. Er dachte wohl selbst noch darüber nach, weshalb die Kölner 41 und die Berliner nur 25 Rebounds in der Kölnarena holten.

Für das Holen von Rebounds ist vor allem Körpereinsatz, Willen und Motivation vonnöten. Dass die Berliner sich angesichts des Spitzenspiels nicht genügend motivieren konnten, erstaunt. Besonders auffällig in der Reboundstatistik war Szymon Szewczyk: Der Center bekam keinen einzigen. Albas Trainer Henrik Rödl wollte dazu nichts sagen: „Ich kommentiere nicht die Leistung jedes Einzelnen.“

Rödl hatte neben der schwachen Reboundstatistik einen anderen Grund für Albas Niederlage ausgemacht: den Kölner Sasa Obradovic. „Immer wenn er nicht dabei war, haben wir uns einen Vorsprung erarbeitet, und wenn er wiederkam, ging er wieder verloren.“ Rödl hatte versucht, Obradovic zu verunsichern. Albas Trainer ließ den 19-Jährigen Robert Kulawick anfangs gegen ihn spielen. Kulawick konnte den 36-Jährigen auch nach eineinhalb Minuten zu einem Ballverlust zwingen. Dann aber musste Kulawick auf der Bank Platz nehmen. Der Überraschungseffekt war ausgereizt. Und Obradovic fand ins Spiel: Nicht nur durch seine 18 Punkte war Obradovic, der drei Jahre zusammen mit Rödl in Berlin spielte, wichtig für die Kölner. Auch sonst machte er ein „exzellentes Spiel“ (Rödl). In der Schlussphase wurde auch der frühere Alba-Spieler Marko Pesic immer stärker. Er steuerte zwölf Punkte bei.

Für Henrik Rödl war es nach fünf Siegen in der Bundesliga die erste Niederlage. Wie er sich fühle, wurde er gefragt. Rödl lächelte nur. „Es ist doch nicht so, dass ich in meiner Karriere das erste Mal verloren hätte.“

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