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Für die Ferrari-Piloten Charles Leclerc (links) und Sebastian Vettel lief es gar nicht in Bahrain.

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Update

Formel 1 in Bahrain: Vettel und Leclerc erleben in ihren Ferraris ein bitteres Rennen

Nachdem die Ferrari-Piloten den Sieg in Bahrain aus der Hand geben, triumphiert Lewis Hamilton im Mercedes.

Sebastian Vettel stapfte schon wieder frustriert in die Nacht, und auch sein Teamkollege Charles Leclerc konnte mit all dem Trost nach dem Rennen nichts anfangen. Denn auch in Bahrain, beim zweiten Großen Preis dieser Formel-1-Saison hat Ferrari erneut eine Enttäuschung hinnehmen müssen, während Titelverteidiger Lewis Hamilton im Mercedes triumphierte. „Das war kein guter Abend für uns“, sagte Vettel, der nach dem Verlust eines Frontflügels Fünfter geworden war. Sein lange führender Teamkollege Leclerc rollte wegen eines Defekts nur als Dritter hinter dem WM-Führenden Valtteri Bottas im zweiten Silberpfeil ins Ziel.

Lange hatte es nach einem souveränen Sieg von Leclerc ausgesehen. Der 21 Jahre alte Monegasse wäre so zum jüngsten Grand-Prix-Gewinner in einem Ferrari aufgestiegen. Doch dann wurde Leclerc plötzlich langsamer. Verzweifelt fragte er am Funk: „Was ist denn hier los?“ Erste Diagnose: Das Energie-Rückgewinnungssystem war kaputt, ihm fehlten rund 160 PS an Leistung.

Vettel lieferte sich ein hartes Duell mit Hamilton

So musste er am Ende sowohl Hamilton als auch Bottas ziehen lassen. „Es ist schwer zu verkraften, aber ich bin mir sicher, wir kommen stärker zurück“, sagte Leclerc. Hamilton nahm den Ferrari-Neuzugang tröstend in den Arm. „Dieser Junge wird noch viele Rennen gewinnen. Das war ein hartes Stück Arbeit“, bekannte der 34 Jahre alte Brite nach dem 74. Sieg seiner Karriere. Dessen Teamkollege Bottas liegt mit 44 Zählern in der Gesamtwertung vor dem Rennen in Schanghai einen Punkt vor Hamilton. Vettel ist mit 22 Punkten vier Zähler hinter Leclerc WM-Fünfter.

Vettels Hoffnungen auf ein besseres Resultat waren geplatzt, als er sich nach einem harten Zweikampf mit Hamilton zunächst drehte und dann mit beschädigtem Auto an die Garage rollte. „Unter dem Strich ist es mein Fehler. Ich kann nicht zufrieden sein“, sagte der 31-Jährige. Mehr als Platz fünf hinter dem Niederländer Max Verstappen im Red Bull war so nicht mehr drin. Aus dem lange möglichen Ferrari-Doppelerfolg wurde so ein weiteres Desaster.

Dabei schien Ferrari nach dem schweren Dämpfer beim Saisonauftakt in Australien, als die Scuderia das Tempo der Mercedes nicht mithalten konnte, zwei Wochen später in Bahrain deutlich formverbessert. In vielen Überstunden in der Rennfabrik seien die Ursachen der Melbourne-Pleite gefunden worden, hieß es bei Ferrari. „Da kommen viele Dinge zusammen. Wichtig ist, dass das Team richtig damit umgegangen ist“, sagte Teamchef Mattia Binotto kurz vor dem Start.

Vor allem Neuzugang Leclerc bewies seine Klasse. Als zweitjüngster Fahrer der Formel-1-Geschichte holte er sich eine Pole Position. Nur Vettel war 2008 in Monza jünger, als er einen Toro Rosso auf Startplatz eins stellte.

Den Start allerdings verpatzte der Monegasse. Vettel setzte sich schon nach wenigen Metern an die Spitze. Auch der von Platz vier gestartete Bottas schob sich noch vorbei und war für ein paar Kilometer Zweiter. In der spannenden Anfangsphase drehte sich das Bild jedoch schnell wieder. Zunächst musste Bottas wieder Leclerc und auch Hamilton passieren lassen. Dann war auch Leclercs Jagd auf Vettel von Erfolg gekrönt.

Schon bald hatte Ferrari aber andere Sorgen als das Duell seiner beiden Fahrer. Im Silberpfeil kam Hamilton immer näher. Leclerc hatte sich da schon ein Polster von acht Sekunden verschafft und fuhr anscheinend einem lockeren Sieg entgegen. Das Duell Vettel kontra Hamilton war aber keineswegs vorbei. Als Hamilton sich im zweiten Versuch vorbei drängte, drehte sich der Ferrari-Pilot und verlor kurz darauf auch noch seinen Frontflügel.

Damit nahm das Debakel für Ferrari seinen Lauf. Nur eine Safety-Car-Phase kurz vor Schluss, nachdem Nico Hülkenberg seinen Renault hatte abstellen müssen, rettete Leclerc zumindest den ersten Podestplatz seiner Karriere. (dpa)

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