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Sport: Viel bringt wenig

An einem gibt es keinen Zweifel, den zwei Schalker Auftaktniederlagen zum Trotz: Felix Magath ist ein hervorragender Trainer. Hamburg und Stuttgart führte er aus der Abstiegszone in den Europapokal, Nürnberg in die Bundesliga, die Bayern zweimal zum Double, Wolfsburg zur Meisterschaft.

An einem gibt es keinen Zweifel, den zwei Schalker Auftaktniederlagen zum Trotz: Felix Magath ist ein hervorragender Trainer. Hamburg und Stuttgart führte er aus der Abstiegszone in den Europapokal, Nürnberg in die Bundesliga, die Bayern zweimal zum Double, Wolfsburg zur Meisterschaft. Aber da ist ja, neben dem Trainer und Vorstand Magath, auch noch der Manager. Und an dessen Qualitäten sind Zweifel durchaus angebracht.

Der Eindruck besteht, dass der Manager Magath dem Trainer Magath im Weg steht. Denn vergangene Saison führte der Trainer die jüngste Mannschaft der Liga, die der Manager aus Geldnot kaum verstärken konnte, direkt zur Vizemeisterschaft. Dabei setzte der Trainer auf zahlreiche Amateur- und Jugendspieler, die er zu Höchstleistungen trimmte. Der Manager glaubte jedoch nicht an deren Qualität. Er bestand auf einem Einkaufsbudget von 30 Millionen Euro – trotz der hohen Schulden, was nicht gerade für nachhaltiges Wirtschaften spricht; der wenig sensible Umgang mit den Fans kommt hinzu.

Die Bilanz ist einen Tag vor Ende der Transferperiode mager : Die Leistungsträger Kuranyi, Bordon, Rafinha und Westermann ließ Magath ziehen. Dafür holte er eine Armada aus Namenlosen und alternde Spieler wie Raul, Sarpei und Metzelder, deren besten Tage wohl vorbei sind. Magaths Transferpolitik beruht auf dem Prinzip: Viel bringt viel, ein Guter wird schon dabei sein. In Wolfsburg ging der Plan auf – bei Schalke derzeit nicht.

Als Trainer hat Felix Magath gezeigt, dass er aus wenig viel herausholen kann. Als Manager beweist er das Gegenteil.

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