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Vor über 20.000 Zuschauenden: Unions Fußballerinnen gelingt das Meisterstück
Gegen Absteiger Gütersloh fährt der 1. FC Union ein 6:0-Kantersieg ein und darf sich anschließend über die Meisterschaft in der Zweiten Fußball-Bundesliga freuen. Kapitänin Heiseler sichert sich zudem die Torjägerinnenkanone.
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Als die Spielerinnen zum Aufwärmen den Platz betraten, sahen sie schon das Objekt ihrer Begierde. Auf Höhe der Mittellinie stand sie, die silberne Schale für die Meisterinnen der Zweiten Fußball-Bundesliga. Das große Ziel der Fußballerinnen des 1. FC Union an diesem Sonntag, nachdem ihnen bereits vor drei Wochen der Aufstieg in Liga eins gelungen war. Am letzten Spieltag sollte dem Team von Trainerin Ailien Poese durch das deutlich bessere Torverhältnis als das vom 1. FC Nürnberg ein Sieg reichen.
Nach etwas über 20 Minuten stieg die Vorfreude darauf, die Schale nach Abpfiff in die Höhe zu recken, deutlich an. Denn das Spiel gegen Absteiger FSV Gütersloh war da bereits entschieden. Nach einem Doppelpack von Dina Orschmann (18. und 22. Minute) sowie einem verwandelten Handelfmeter von Kapitänin Lisa Heiseler (20.) führte Union mit 3:0.
Am Ende feierten sie die Meisterschaft dank des 6:0 (3:0)-Kantersieges im mit 20.123 Zuschauenden nahezu ausverkauften Stadion An der Alten Försterei, was gleichzeitig einen Zuschauerrekord bei Unions Frauen darstellte.
Vor dem Anpfiff hatte der Verein aus Köpenick noch acht der elf Abgänge verabschiedet, unter denen sich auch Leistungsträgerinnen wie Sarah Abu Sabbah, Pia Metzker oder Eleni Markou befanden. Vor allem Abu Sabbah war mit ihren 42 Treffern maßgeblich am Aufstieg vor einem Jahr beteiligt gewesen.
Als das Spiel dann begann, bestimmte Union sofort das Spielgeschehen und ließ den Ball geduldig durch die eigenen Reihen laufen. Nachdem Gütersloh die erste Chance des Spiels ausgelassen hatte, indem Kapitänin Lilly Stoja zu zentral auf das Tor von Cara Bösl abschloss, setzte in der Folge nur noch Union offensiv Akzente. Der hohe Druck zahlte sich schließlich aus, als Orschmann eine flache Hereingabe von Antonia Halverkamps am langen Pfosten einschoss und damit den Torreigen eröffnete.
In Halbzeit zwei schnürt Heiseler den Hattrick
Nach der deutlichen 3:0-Führung zur Halbzeit erhöhte Heiseler kurz nach dem Seitenwechsel auf 4:0. Ganz in Torjägerinnenmanier stocherte sie den Ball nach einer Flanke von Judith Steinert über die Linie.
Schließlich gelang der 26-Jährigen sogar noch der Hattrick (67.), sodass auch die letzten Zweifel daran schwanden, dass sie sich nach Abpfiff nicht nur über Aufstieg und Meisterschaft freuen durfte, sondern auch über die Torjägerinnenkanone der Zweiten Liga. Bemerkenswert dabei ist, dass sie 19 ihrer 22 Treffer allein in der Rückrunde erzielt hatte.
Durch die deutliche Führung gegen ein heillos überfordertes Gütersloh blieb dann auch noch Zeit für viel Anerkennung seitens des Publikums. Erst wurde es laut bei der Auswechslung von Marie Becker, die nach der Saison ihre Karriere beenden wird. Dann zeigte das Publikum ein Banner, auf dem es sich bei Trainerin Poese bedankte.
Schließlich brandete tosender Applaus bei den Einwechslungen von Metzker, Markou und Abu Sabbah auf – Letztere setzte noch den Schlusspunkt zum 6:0 –, ehe es wieder voll und ganz um die ersehnte silberne Schale ging. „Scheiße … wir werden Meister“, hieß es auf einem weißen Transparent auf der Waldseite wenige Minuten vor Abpfiff. Um 15.48 Uhr Ortszeit war es dann ganz offiziell vollbracht. (cb)
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