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Sport: "Wir haben gute Argumente"

Ingo Schiller (36) ist Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC. Er wehrt sich gegen Pläne, den Verein für Polizei-Einsätze zahlen zu lassen.

Ingo Schiller (36) ist Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC. Er wehrt sich gegen Pläne, den Verein für Polizei-Einsätze zahlen zu lassen.

Herr Schiller, der Berliner Innensenator Erhart Körting hat vorgeschlagen, Hertha solle künftig für die Polizei-Einsätze bei Heimspielen bis zu 40 000 Euro zahlen. Müssen Sie jetzt die Eintrittspreise erhöhen?

Zum Thema Fotostrecke I: Bilder der Saison 01/02 Fotostrecke II: Hertha Backstage Wenn dieser Vorschlag durchkäme, müssten wir uns in der Tat überlegen, wie wir diese Mehrkosten kompensieren. Die letzte Möglichkeit wäre dann sicherlich, die Eintrittspreise zu erhöhen.

Aber Sie rechnen nicht damit, dass der Innensenator seinen Plan in die Tat umsetzt?

Wir hoffen es nicht. Und wir glauben auch, dass wir gute Argumente auf unserer Seite haben.

Nämlich?

Hertha hat im vergangenen Jahr mehr als 20 Millionen Euro an Steuern bezahlt. Außerdem beschäftigen wir einen eigenen Ordnungsdienst, der für die Sicherheit im Stadion zuständig ist. Aber bestimmte hoheitliche Aufgaben dürfen wir nun mal nicht übernehmen: die Regelung des Verkehrs oder Festnahmen zum Beispiel. Und die Besucher im Stadion zahlen schließlich auch Steuern. Dafür muss der Staat dann ein Mindestmaß an Sicherheit garantieren.

Der Hamburger Innensenator Schill hat erst vor ein paar Wochen einen ähnlichen Vorschlag gemacht wie Körting. Sehen Sie die Gefahr, dass der öffentliche Druck auf die Vereine jetzt größer wird?

Warum sollte es öffentlichen Druck geben?

Weil die Politiker ihre Vorschläge mit der aktuellen Diskussion um die Millionengehälter der Spieler verquicken. Das ist ja nicht ganz ungeschickt.

Aber es ist unzulässig. Die Spieler bekommen ihre Gehälter schließlich nicht von der Polizei. Auf den ersten Blick mag die Diskussion für manchen einleuchtend sein. Aber es ist doch nicht so, dass die Vereine gar nichts zahlen.

Sie halten Körtings Vorstoß also für populistisch?

Er passt jedenfalls in die derzeitige Situation.

Müsste sich jetzt nicht auch die Deutsche Fußball-Liga als Vertreter der Vereine in die Diskussion einschalten?

Was heißt müssen? Ich glaube, das wird passieren. Die DFL hat in dieser Frage eine ganz klare Meinung.

Haben Sie eigentlich schon mit Erhart Körting gesprochen?

Nein. Er aber auch nicht mit uns.

Herr Schiller[der Berliner Innensenator Erhart K&]

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