Sport: "Wir waren oft sehr blauäugig"
Interview mit Frank Pagelsdorf, der mit Hansa Rostock morgen zum Testspiel gegen Dortmund ins Olympiastadion kommt FRAGE: Herr Pagelsdorf, Sie haben früher auch den 1.FC Union trainiert.
Interview mit Frank Pagelsdorf, der mit Hansa Rostock morgen zum Testspiel gegen Dortmund ins Olympiastadion kommt FRAGE: Herr Pagelsdorf, Sie haben früher auch den 1.FC Union trainiert.Haben Sie noch Kontakt zu Berlin? PAGELSDORF: Natürlich.Sowohl privaten als auch beruflichen.Ich bin auch weiterhin oft in Berlin.Ich bleibe dabei: Keine Stadt bietet so hervorragende Voraussetzungen für Bundesliga-Fußball wie Berlin. FRAGE: Nun ist Berlin freilich schon seit Jahren nur Zaungast, wenn auf höchster Ebene Fußball gespielt wird.Woran liegt das Ihrer Ansicht nach? PAGELSDORF: Darüber möchte ich mich nicht äußern.Nur soviel: Es wurden in der Vergangenheit beträchtliche Fehler gemacht. FRAGE: In Rostock in der jetzigen Hinrunde wohl auch.Letzte Saison wurde Hansa Sechster, jetzt droht der Abstieg.Woran liegt es? PAGELSDORF: Wir hatten erhebliches Verletzungspech.Das hat uns immer wieder zurückgeworfen. FRAGE: Am Verletzungspech allein kann es aber wohl nicht gelegen haben. PAGELSDORF: Nein, natürlich nicht.Wir waren, besonders bei Auswärtsspielen, oft sehr blauäugig.Und bei Standardsituationen haben meine Spieler immer wieder eklatante Schwächen gezeigt. FRAGE: Wie weit ist der einzige ostdeutsche Erstligaklub mit der Vorbereitung auf die Rückrunde? PAGELSDORF: Vor allem im taktischen Bereich haben wir Defizite behoben.Als Handikap müssen wird allerdings die katastrophalen Platzverhältnisse in Rostock und Umgebung verkraften. FRAGE: Eine Alternative wäre ja das Spiel in der Halle gewesen.Da glänzte Hansa Rostock aber als einziger Bundesligaklub durch Abwesenheit. PAGELSDORF: Das wollten wir uns nicht antun.Die Verletzungsgefahr beim Spiel in der Halle ist viel zu groß. FRAGE: In dieser Hallenrunde gab es in der Tat einige bösere Verletzungen.Ansonsten aber ist die Verletzungsgefahr in der Halle nicht größer ist als im Freien. PAGELSDORF: Wer mit den Bändern und Gelenken Schwierigkeiten hat, ist in der Halle auf jeden Fall fehl am Platz.Wie auch immer: Wir beklagen jedenfalls im Gegensatz zu anderen Vereinen keinen Verletzten. FRAGE: Von den 19 Hansa-Toren hat Jonathan Akpoborie allein zehn erzielt.Verläßt er den Verein nach der Saison? PAGELSDORF: Das wird sich am 15.Februar entscheiden. FRAGE:Welchen Stellenwert hat das Freundschaftsspiel gegen Dortmund? PAGELSDORF: Es ist die Generalprobe für unser erstes Spiel nach der Winterpause in Karlsruhe.Ich hoffe, daß wir dann schon unsere Bestform erreichen. FRAGE: Mit wievielen Zuschauern rechnen Sie? PAGELSDORF: Nach dem Vorverkauf zu urteilen, müßten 30.000 kommen. FRAGE: Ihr Vertrag läuft noch bis 1998.Heißt der Trainer des FC Hansa Rostock am Ende der laufenden Saison noch Frank Pagelsdorf? PAGELSDORF: Ich sehe das nicht so dramatisch.Freilich wissen wir alle, wie wacklig ein Trainerstuhl ist.Ich kann damit leben. Mit Frank Pageldorf sprach Klaus Rocca
Mit Frank Pageldorf sprach Klaus Rocca