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Sport: Zugfahrt ins Team

Herthas neuer Coach Heine will Mineiro integrieren

Berlin - Drei Stunden und 32 Minuten haben Karsten Heine und Mineiro Zeit, um sich näher zu kommen. So lange dauert die Bahnfahrt vom Berliner Hauptbahnhof nach Bochum. Auf dieser Strecke will Herthas neuer Trainer Heine heute mit seinem brasilianischen Mittelfeldspieler sprechen. „Wir können ja nicht miteinander reden: Er versteht mich nicht, ich verstehe ihn nicht“, sagte Heine kürzlich. Im Zug aber soll Gilberto übersetzen, am Samstag spielt Hertha in Bochum. Bislang ist Heine noch nicht dazu gekommen, er ist ja erst seit Dienstag Cheftrainer in Berlin.

Herthas ehemaliger Trainer Falko Götz hatte zuletzt keine Verwendung mehr für den technisch begabten Mineiro gefunden. Götz begründete die Nicht-Berücksichtigung des brasilianischen Fußball-Nationalspielers mit der Sprachbarriere, die gerade auf der wichtigen Position vor der Abwehr ein Hindernis sei. Man könne sich „keine Experimente erlauben in dieser Phase“, sagte Götz zu Beginn der nun bereits neun Pflichtspiele währenden Sieglosigkeit Herthas. Dabei war Mineiro Ende Januar vor allem deshalb geholt worden, weil die Berliner laut Manager Dieter Hoeneß einen Spieler brauchten, „der sofort helfen kann“.

Doch Mineiro konnte nur anfangs helffen. In seinem ersten Bundesligaspiel erzielte er kurz vor dem Ende der Begegnung mit einem Weitschuss das 2:1-Siegtor gegen den Hamburger SV. Ohne die beiden dadurch gewonnen Punkte würde Hertha jetzt tiefer im Abstiegskampf stecken. Nach diesem Beginn aber sah Mineiro häufig verloren aus auf dem Platz – sowohl beim Training als auch in den Spielen. Vier Mal durfte er seit dem Spiel gegen Hamburg von Beginn an auflaufen – und spielte jeweils höchstens durchschnittlich. Danach rutschte er auf die Bank und Hertha weiter in die Krise.

Unter Heine könnte sich eine neue Chance für den 31 Jahre alten Mineiro ergeben. Heine werde versuchen herauszufinden, „inwieweit er bestimmte Kommandos schon versteht. Es geht ja nicht um irgendwelche Backrezepte.“ Der Trainer will sich aber noch nicht auf eine Aufstellung festlegen – er wird kurzfristig entscheiden, wen er spielen lässt. Vielleicht ja erst auf der Zugfahrt Richtung Bochum.

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