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Brandenburg: Neuer Bahnhof am Flughafen Schönefeld geplant

Empfangsgebäude soll auf die andere Straßenseite wechseln

Schönefeld. Die Bahn und die Flughafengesellschaft wollen in Schönefeld ein neues Bahnhofsgebäude südlich der Mittelstraße bauen. Es ersetzt dann den bisherigen Bau auf der Nordseite der Straße, der zu DDR-Zeiten entstanden ist. Die Gleisanlagen bleiben unverändert. Vom neuen Empfangsgebäude soll es einen überdachten Weg zum heutigen Flughafenterminal geben. Mit dem Bau der Überdachung soll demnächst begonnen werden. Der Stationsneubau befindet sich dagegen noch in der Planungsphase. Er soll mit einfachen Mitteln verwirklicht werden – wahrscheinlich als Stahl-Glas-Konstruktion.

Mit der Verlegung des Empfangsgebäudes auf die andere Straßenseite soll der Weg zum Flughafen attraktiver werden. Fahrgäste, die zum Flughafen wollen, sollen nicht länger ins Nichts treten, wenn sie von der Bahnsteigunterführung an die Oberfläche kommen, heißt es bei der Bahn. Bahnchef Hartmut Mehdorn hat bereits eine Ortsbesichtigung gemacht und Zustimmung signalisiert. Das neue Empfangsgebäude und der überdachte Weg könnten auch nach dem für den Großflughafen geplanten Neubau des Abfertigungsgebäudes in Schönefeld genutzt werden. Es soll südlich vom heutigen Terminal entstehen.

Der Bahnhof in Schönefeld soll auch nach der für Sommer 2006 geplanten Inbetriebnahme des Nord-Süd-Eisenbahntunnels zusätzlich zur S-Bahn einen direkten Anschluss mit einem „Airport-Express“ an die Innenstadt erhalten. Die Bahn will dem Senat nach Tagesspiegel-Informationen vorschlagen, die Regionalbahn RB 10 aus Nauen, die heute planmäßig in Charlottenburg endet, über die Stadtbahn mit den Bahnhöfen Zoo, Lehrter Bahnhof, Friedrichstraße und Alexanderplatz bis zum Flughafen zu verlängern. Denkbar ist auch eine neue Verbindung von Dessau über die Stadtbahn bis zum Flughafen als RE 7. Die heutigen „Airport-Express“-Verbindungen mit den Linien RE 4 und RE 5 werden mit Eröffnung des Tunnels unter der Berliner Innenstadt am Flughafen Schönefeld vorbeifahren.

Im bisherigen Konzept des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) war, wie berichtet, nur noch eine Verbindung aus dem Zentrum mit den Dieseltriebwagen der Linie RE 6 aus Richtung Neuruppin vorgesehen. Nach dem Tagesspiegel-Bericht über diese Pläne sicherte der VBB aber zu, dass es weiter eine schnelle Direktverbindung vom Berliner Zentrum zum Flughafen geben werde.

ICE-Züge werden dagegen von 2006 zumindest bis zur Eröffnung des neuen Terminals nicht mehr in Schönefeld halten. Auch sie fahren direkt durch den Tunnel am Flughafen vorbei. Als Ersatz schlug der Grünen- Abgeordnete Michael Cramer deshalb erneut vor, in Blankenfelde südlich von Berlin einen Halt für Fernzüge zu schaffen. Von dort könnte es eine S-Bahn-Verbindung oder einen Shuttle-Verkehr zum Flughafen geben. So gäbe es auch für Fahrgäste aus dem Süden eine komfortable Verbindung zum Flughafen Schönefeld – zum bestehenden wie später zum neuen.

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