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Architektin und Buddhismus-Fan: Inka Drohn

© Mike Wollf

Architektin aus Caracas: Auf ein Glas mit Inka Drohn

Inka Drohn kommt ursprünglich aus Caracas, lebt und arbeitet aber schon seit vielen Jahren in Berlin. Sie ist Architektin und beschäftigt sich mit kreativem, innovativem Bauen. Nun hat sie sich eines der drängendsten Probleme der Stadt angenommen.

Der Flachbau, den sich Inka Drohn als Treffpunkt ausgesucht hat, ist das einzige niedrige Haus weit und breit. In der Neuen Blumenstraße, die zwischen dem Strausberger Platz und der Jannowitzbrücke liegt, stehen vor allem große Wohnblöcke. Die 48-jährige Architektin führt mit schnellen Schritten durch die ehemalige DDR-Kita, die sie 2006 in das buddhistische Lotos-Vihara-Meditationszentrum umgebaut hat, mit einer Bibliothek, Meditationsräumen, Wohnungen und einem 3000 Quadratmeter großen Garten.

Danach bestellt sie sich im ebenfalls dort untergebrachten Lotos Café eine heiße Zitrone mit Ingwer, Pfefferminze und Honig. "Dieses Getränk ist für mich eine ganz schnelle Erholung, die auch noch erfrischt." Drohn ist in Caracas geboren und in München aufgewachsen. Nach Berlin kam sie 1996 wegen ihres Interesses an Architektur und am Buddhismus. Bevor sie sich selbstständig machte, hat sie unter anderem fünf Jahre im Management für den Neubau der Deutschen Bundesbank gearbeitet. "Ich initiiere meine Projekte am liebsten komplett selbst, rufe den Projektträger ins Leben, finde eine Lösung für die Finanzierung und suche nach Grundstücken."

Außerdem sitzt Inka Drohn im Beirat der Experimentdays, einer Veranstaltungsreihe, die sich mit Stadtentwicklung von unten und kreativem, innovativem Bauen beschäftigt. "Wir können es uns nicht leisten, die Kreativität außen vor zu lassen", sagt sie und legt einen Entwurf auf den Holztisch. Die Modulteile, mit denen die Stadt nun schnell neue Häuser für Geflüchtete bauen will, werden darin so angeordnet, dass gemütliche Innenhöfe entstehen, in denen sich die Bewohner treffen können: "So kommt man zu preisgünstigen Wohnungen, in denen man gerne lebt."

Dieses Stück erschien zuerst im Wirtschaftsmagazin "Köpfe" aus dem Tagesspiegel-Verlag, das Sie hier bekommen können: Tagesspiegel Köpfe bestellen

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