zum Hauptinhalt
Prof. Dr. Søren Salomo, Technische Universität Berlin Fachgebiet für Technologie- und Innovationsmanagement.

© TU Berlin

Start ins Digitalsemester: Homeoffice für alle?

Eine Studie gibt Aufschluss: Wie der Lockdown Arbeitsroutinen verändert – für Arbeitnehmer und Arbeitgeber.

„Die plötzliche Umstellung auf Homeoffice war für die meisten Menschen ein echtes Innovationserlebnis“, so Prof. Dr. Søren Salomo, Leiter des Fachgebiets für Technologie und Innovationsmanagement sowie Mitinitiator der internationalen Studie zur Arbeit im Homeoffice. 

Das zeigen nicht zuletzt die vorläufigen Ergebnisse dieser Studie. Demnach haben rund 73 Prozent der Teilnehmenden vorher nie oder maximal einen Tag im Homeoffice gearbeitet.

Über 1 000 Menschen nahmen bislang an der deutschen Studie teil. Auch Dänemark hat bereits weit über 1 000 Teilnehmer, in anderen europäischen Ländern startete die Studie erst später. 

Die Forscher hoffen, dass möglichst viele Menschen im Abstand von einigen Wochen ein weiteres Mal teilnehmen. „Das würde erste differenzierte Analysen über die Zeit ermöglichen“, erklärt Søren Salomo. „Welche dieser neuen Arbeitsroutinen wollen die Menschen in die Nach-Corona-Zeiten retten, was kann man aus der ,Zwangs-Digitalisierung’ lernen?“

Kein Arbeitsweg, mehr Zeit für die Familie

Bei einer vorläufigen Auswertung der ersten Ergebnisse zeigt sich, dass 82 Prozent es sehr zu schätzen wissen, die Anreisezeit zur Arbeitsstätte zu sparen und mehr Zeit für Familie oder Freizeit zu haben. 

Weitere 72 Prozent begrüßen es, dass sie ihren Arbeitstag selbstständiger einteilen können. Aus Sicht der Arbeitgeber ist Mitarbeiterführung ein Hauptthema: „Führung aus der Distanz muss erlernt werden“, weiß Søren Salomo.

28 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die Arbeit im Homeoffice durchaus als sehr effizient einschätzen. Gleichzeitig empfinden sie die gesamte Situation, vor allem auch die zahlreichen Videokonferenzen, als insgesamt anstrengender. 

Effizentes Arbeiten zu Hause scheint möglich

Auch den kollegialen Kontakt schätzten die meisten Befragten zumindest anfangs als gut ein. „Interessanterweise scheinen im Vergleich die Dänen ihre Kollegen mehr zu vermissen als die Deutschen“, so Søren Salomo.

Aus Sicht der Innovationsforschung bemerkenswert: „Gerade unter jungen Menschen sind Innovationen positiv belegt. In der Studie zeigt sich jedoch, dass nur knapp 40 Prozent der Befragten es begrüßen, ihre Routinen zu durchbrechen.“  Zur Teilnahme an der Studie: www.tim.tu-berlin.de/menue/home

Katharina Jung

Zur Startseite