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Mehr als reine Schulbildung für die Elite: Warum Eltern ihre Kinder auf ein Internat schicken
Der Historiker Daniel Gerster erklärt, warum bestimmte gesellschaftliche Schichten ihre Kinder ins Internat schicken und was sie dort lernen sollen.
Stand:
Sie beschäftigen sich als Historiker mit der Geschichte von Internaten in Deutschland und England. Welche Rolle spielen Internate in beiden Ländern?
In England traditionell eine wichtigere als in Deutschland: Der englische Staat engagierte sich vergleichsweise spät, erst seit dem späten 19. Jahrhundert, in der Schulbildung. Zuvor lag die Verantwortung bei den Eltern. Wer es sich leisten konnte, schickte seine Söhne – denn deren Erziehung stand ja lange Zeit im Vordergrund – an private Schulen. Der Internatsbesuch war daher häufig auch mit dem Wunsch nach sozialem Aufstieg verbunden. In Deutschland lässt sich auf nationaler Ebene keine vergleichbare Entwicklung nachweisen. Es gibt aber regionale Internatstraditionen, etwa in Sachsen oder Bayern – und die Internate, die im Rahmen der sogenannten Reformpädagogik ab 1900 gegründet wurden.
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