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Wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung muss sich ein 49-jähriger Mann verantworten

© imago/Schöning/IMAGO/Schoening

Er hatte einen 15-jährigen Fußballer angegriffen: Vater muss sich am Amtsgericht Berlin-Tiergarten verantworten

Der Mann soll im Poststadion in Moabit das Spielfeld gestürmt und einen anderen mit einem Messer bedroht haben. Nun steht er vor Gericht.

Stand:

Das C-Jugend-Fußballspiel im Poststadion in Moabit endete tumultartig: Ein Vater war auf das Spielfeld gestürmt. Ibrahim B. soll einen 15-Jährigen, der gerade seinen Sohn gefoult hatte, im Nacken gepackt, gewürgt und zu Boden geschleudert haben. Auch ein Messer habe er gezückt, die Klinge in Richtung eines anderen Mannes gehalten.

Das Nachspiel gibt es mehr als zwei Jahre später vor dem Amtsgericht Tiergarten. Die Anklage gegen den 49-jährigen Familienvater lautet auf Körperverletzung, versuchte gefährliche Körperverletzung, Bedrohung und Verstoß gegen das Waffengesetz. B. hörte die Vorwürfe kopfschüttelnd. Sein Mandant werde schweigen, erklärte der Verteidiger.

B. allerdings ließ den Schüler, der nun Nebenkläger ist, wissen: „Ich hatte nicht die Absicht, ihn zu erschrecken.“ Das Fußball-Spiel lief am 28. Mai 2022 im Poststadion in Moabit. Die C-Junioren (U 15) des Berliner Athletik Klub und des SC Staaken trafen aufeinander. Mehr als 200 Zuschauer waren zur letzten Partie der Saison gekommen. Auch Talentscouts wurden gesehen.

Plötzliche Attacke

Als es um 11.10 Uhr zu einer Attacke kam, führte der SC Staaken mit 2:0 gegen den Berliner AK. Der Sohn von B. spielte für den Berliner AK. „Was da passierte, bleibt in Erinnerung“, sagte Schüler S. als erster Zeuge. Es sei zunächst ein ganz normales Spiel gewesen – „ich hatte ein Tor gemacht und eine Vorlage.“ Dann ein Foul. „Erst hat mein Gegenspieler mich gefoult, dann ich ihn. Der Schiri rief uns, er wollte die gelbe Karte ziehen.“

Was da passierte, bleibt in Erinnerung

Der angegriffene junge Fußballer S. zur Attacke des Spieler-Vaters Ibrahim B.

Plötzlich die Attacke. „Ich wurde kräftig am Hals gepackt.“ Ein Mann wollte B. wegziehen, so die Anklage. Da habe B. ein Messer gezogen, die Klinge in Richtung des Helfers gehalten. Prügeleien, Beleidigungen und Tritte – immer wieder kommt es zu Gewalt auf Sportplätzen.

Am Ende gibt es nur Verlierer. B. erhielt Stadionverbot. Schüler S. hatte gehofft, als Talent entdeckt zu werden. Es wurde nichts daraus. „Der Vorfall hat mich sehr mitgenommen, meine Leistungen waren danach nicht mehr so.“ Der Prozess geht am 16. Oktober weiter.

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