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Die Feuerwehr löscht den Dachstuhlbrand in einem Ankerzentrum für Flüchtlinge. Ein Gebäude der Wohneinrichtung musste nach Angaben der Polizei Oberfranken geräumt werden.

© Merzebach/dpa

Update

Bayern: Großbrand in Flüchtlingsunterkunft in Bamberg

Es gibt bislang keine Anzeichen, dass der Brand in dem sogenannten Ankerzentrum durch Einwirkung von außen verursacht wurde. Kein Bewohner wurde verletzt.

In dem sogenannten Ankerzentrum für Flüchtlinge im bayerischen Bamberg ist am Samstag ein Großbrand ausgebrochen. Ein Gebäude der Wohneinrichtung musste nach Angaben der Polizei Oberfranken geräumt werden. Wie die Polizei mitteilte, gelang es jedoch, allen 150 Bewohnern rasch ins Freie zu bringen. Verletzte oder gar Todesopfer habe es daher nicht gegeben.

Drei Feuerwehrmänner erlitten bei dem Einsatz leichte Verletzungen. Der Schaden liegt nach ersten Schätzungen der Polizei mindestens im sechsstelligen Bereich. Nach ersten Erkenntnissen gebe es bislang keine Anzeichen dafür, dass der Brand durch Einwirkung von außen entstanden sein könnte, hieß es von der Polizei.

Der Sicherheitsdienst hatte den Brand in der ehemaligen Kaserne am Mittag bemerkt. Mehrere Stunden kämpften rund 100 Einsatzkräfte gegen die Flammen, die zeitweise hoch aus dem Dach schlugen. Erst am frühen Abend war das Feuer vollständig gelöscht. „Die Stelle auf dem Dach ist schwer zu erreichen. Deshalb ist das Feuer so schwer zu bekämpfen“, sagte ein Polizeisprecher.

Der gesamte Dachstuhl stand zeitweise in Flammen. Die Polizei rief Anwohner auf, wegen der starken Rauchentwicklung Türen und Fenster geschlossen zu halten. Die Brandursache war demnach zunächst unbekannt.

Anfang August waren in Bayern sieben Transitzentren oder Erstaufnahmeeinrichtungen in sogenannte Ankerzentren umgewandelt worden. Ankerzentren sind Aufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge, auf die sich die Koalition im Bund auf Drängen vor allem der bayerischen CSU verständigt hatte. "Anker" steht dabei für Ankunft, Entscheidung, Rückführung.

Die Einrichtungen sollen nach Plänen des Bundesinnenministers Horst Seehofer (CSU) Asylverfahren derjenigen Migranten beschleunigen, die kein Bleiberecht haben. Die Standorte sind Donauwörth, Zirndorf, Regensburg, Deggendorf, Schweinfurt, Bamberg und Manching. Etwa 1000 bis 1500 Flüchtlinge sollen jeweils zentral untergebracht sein. Asylbewerber sollen für die gesamte Dauer ihrer Antragsprüfung untergebracht werden. Eine Bündelung verschiedener für sie zuständiger Behörden soll die Verfahren beschleunigen, die zentrale Unterbringung in den Einrichtungen vor allem Abschiebungen erleichtern. Die meisten Bundesländer lehnen die Errichtung von Ankerzentren bislang ab. (AFP)

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