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Ein Rettungswagen bringt einen der Jungen, der in einer Höhle gefangen war, zu einem Hubschrauber.

© dpa/Adryel Talamantes

Update

Rettungsaktion in Thailand: Mehrere Jungen aus Höhle gerettet – Arbeiten unterbrochen

Bangen um das in einer Höhle eingeschlossene Fußballteam: Die Helfer haben die gefährliche Rettung begonnen – Ausgang ungewiss. Die ersten Jungen sind in Sicherheit.

Nach der Bergung der ersten vier Jungen aus der thailändischen Tham-Luang-Höhle sind die Rettungsarbeiten vorerst unterbrochen. Die Rettung der übrigen noch in der Höhle festsitzenden Jungen und ihres Trainers solle frühestens in zehn Stunden beginnen, sagte Einsatzleiter Narongsak Osottanakorn am Sonntagabend.

Zuvor hatten die Behörden mitgeteilt, dass sechs Jungen nach wochenlanger Höhlen-Gefangenschaft gerettet wurden. Diese Angaben wurden später auf vier Kinder korrigiert. Die äußerst gefährliche Rettungsaktion für die zwölf in einer Höhle in Thailand eingeschlossenen Jungen und ihren Fußballtrainer hatte am Sonntagmorgen begonnen.

Die Einsatzkräfte hatten mit dem hoch riskanten Einsatz zur Rettung der seit gut zwei Wochen in der überfluteten Höhle festsitzenden zwölf Jungen und ihres Trainers begonnen, weil die Zeit abzulaufen droht. Auf dem Weg ins Freie müssen die Kinder weite Strecken durch schlammiges Wasser tauchend zurücklegen.

Insgesamt seien an dem Einsatz 18 Sporttaucher beteiligt, sagte der Provinz-Gouverneur Narongsak Osotthanakorn, der die Aktion auch leitet. „Das Wetter ist gut. Der Wasserstand ist gut. Die Taucher sind bereit. Die Jungen sind körperlich, seelisch und psychisch bereit, herauszukommen.“

Im Krankenhaus laufen Vorbereitungen

Aktuell laufen im nächstgelegenen Krankenhaus bereits Vorbereitungen für die Rettung der Fußballer. Vor dem Prachunakroh-Krankenhaus in der knapp 60 Kilometer entfernten Stadt Chiang Rai stellten Arbeiter Planen auf, die Sichtschutz bieten sollten.

Zudem waren im thailändischen Fernsehen Krankenhaus-Mitarbeiter zu sehen, die 13 Krankentragen vor dem Eingang aufstellten. Der achte Stock des Krankenhauses soll Berichten zufolge für die Geretteten reserviert sein. Die „Bangkok Post“ twitterte ein Bild von einem vorbereiteten Krankenzimmer.

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Die Jungen im Alter von 11 bis 16 Jahren und ihr 25-jähriger Fußballtrainer sind seit dem 23. Juni in der überfluteten Höhle in der Provinz Chiang Rai eingeschlossen. Sie sitzen an einer trockenen Stelle etwa vier Kilometer im Höhleninneren fest.

Jeder Junge soll von zwei Tauchern begleitet werden

Bei dem Einsatz, der um 10 Uhr Ortszeit (05 Uhr MESZ) begann, soll jeder Junge von zwei Tauchern begleitet werden. Die Jungen sollen nach und nach einzeln herausgebracht werden. Fünf Taucher stammen aus Thailand, der Rest aus dem Ausland.

Sauerstoffmangel und schlechte Wetteraussichten erhöhten zuletzt den Druck auf die Retter. In den nächsten Tagen soll es wieder heftige Regenfälle geben. Am Aufenthaltsort der Gruppe ist der Sauerstoffgehalt in der Luft von 21 Prozent auf 15 Prozent abgesunken.

Der Rettungsversuch soll laut Angaben des Krisenstabs zwei bis drei Tage dauern. Die zwölf Fußballer und ihr Trainer sollen "einer nach dem anderen" aus der überschwemmten Tham-Luang-Höhle gebracht werden, sagte Generalleutnant Chalongchai Chaiyakorn vor Journalisten. Die Dauer des riskanten Einsatzes hänge unter anderem vom Wetter ab. Teile der Höhle sind immer noch unter Wasser. Das bedeutet, dass die Jungen für einige Teile Ausrüstung der Sporttaucher benötigen, um voranzukommen. Narongsak sagte, in den vergangenen Tagen sei der Wasserpegel in der Höhle aber genügend zurückgegangen, dank der Entwässerungsmaßnahmen. So könnten nun viele Teile zu Fuß passiert werden. Australische Sanitäter hätten die Höhle am Sonntag betreten, um den Gesundheitszustand der Jungen zu bewerten. Sie hätten bestätigt, dass die Jungs bereit seien.

Neue Regengüsse werden erwartet

„Heute ist D-Day“, sagte Narongsak. Neue Regengüsse würden erwartet. „Wenn wir warten, werden wir wieder das Wasser herauspumpen müssen.“

Die Rettungsaktion ist äußerst gefährlich: Ein Taucher kam bereits vor wenigen Tagen im Einsatz ums Leben. Selbst die professionellen Taucher benötigten fünf bis sechs Stunden, um von der Gruppe zum Ausgang zu gelangen. Darüber hinaus sind einige der Jungen keine guten Schwimmer.

Darüber hinaus wurde das in der Nähe des Höhleneingangs platzierte provisorische Mediencamp mit mehr als 1000 thailändischen und ausländischen Journalisten geräumt. Neu ankommenden Reportern wurde der Zugang verwehrt. Sie wurden zu einem Regierungsgebäude weitergeleitet.
(dpa, AFP)

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