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Im Wartezimmer dürfte es am Donnerstag länger dauern.

© dpa/Daniel Karmann

Update

Nach eintägigem Warnstreik: Einigung im Tarifstreit des Praxispersonals erzielt

Hunderttausende Mitarbeiter in Arztpraxen hatten am Donnerstag die Arbeit niedergelegt. Das Ergebnis der Einigung wollen die Tarifpartner erst am 16. Februar bekannt geben.

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Der eintägige Warnstreik des Praxispersonals ist mit einer Tarifeinigung zu Ende gegangen: Die Tarifpartner verständigten sich in ihren Verhandlungen am Donnerstag auf einen Abschluss, wie der Verband medizinischer Fachberufe (vmf) mitteilte. Zum Inhalt der Einigung wurde zunächst nichts mitgeteilt. Die Tarifpartner hätten sich darauf geeinigt, „das Ergebnis erst nach Ende der Erklärungsfrist am 16. Februar bekanntzugeben“, hieß es.

Der Verband hatte für Donnerstag bundesweit 330.000 medizinische Fachangestellte, Arzthelfer und Arzthelferinnen zum Streik aufgerufen. Die Ärztevereinigung Virchowbund unterstützte den Ausstand. Den Angaben zufolge war es der erste Warnstreik in der Geschichte des Verbandes, der seit 1969 Tarifverhandlungen für Arzthelferinnen und -helfer führt.

Am Donnerstag, zeitgleich mit dem Warnstreik, fand die vierte Verhandlungsrunde der vmf und der Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen/Medizinischen Fachangestellten (AAA) statt. Laut vmf hatten sich im Vorfeld der Verhandlungen mehr als 200 Berufsangehörige vor dem Gebäude der Bundesärztekammer versammelt und für mehr Gehalt protestiert. Weitere Kundgebungen fanden in Hamburg, Dortmund, Marburg, Nürnberg und Stuttgart statt.

vmf-Präsidentin und Verhandlungsführerin Hannelore König zeigte sich zufrieden mit der Resonanz auf den Warnstreik: MFA (Medizinischen Fachangestellten) seien „keine Lokführer“, erklärte sie. Die Problematik sei um einiges komplizierter und liege zu einem wichtigen Teil im System der Finanzierung des Gesundheitswesens.

„In dem Sinne haben wir ein Ziel bereits erreicht: Es wird in der Öffentlichkeit über die Gehalts- und Arbeitssituation der MFA gesprochen.“ Dieser Druck scheine nicht ohne Auswirkung auf die Verhandlungen geblieben zu sein, betonte König.

Die Tarifverhandlungen laufen bereits seit Oktober. „Mit dem vorangegangenen Angebot der AAA konnten wir uns nicht zufriedengeben“, erklärte die Verbandschefin. „Damit hätten Kolleginnen und Kollegen mit 17 Jahren Berufserfahrung und anerkannten Aufstiegsfortbildungen nur 0,1 Prozent Plus erhalten.“ Der Verband vmf wollte mit seinem Forderungspaket eine prozentuale Gehaltssteigerung von durchschnittlich 14,6 Prozent durchsetzen. (AFP)

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