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Zinsportal Savedo: Abwicklung der Versobank trifft deutsche Anleger

Die Aufsicht entzieht der estnischen Versobank die Lizenz. Das trifft auch deutsche Anleger, die über das Portal Savedo dort ein Konto eröffnet haben.

Von Carla Neuhaus

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Berlin - Stellen Sie sich vor, Sie legen Ihr Erspartes auf einem Festgeldkonto an – und dann stellt sich heraus, dass Sie damit womöglich Terroristen geholfen haben. So geht es nun Anlegern, die über das deutsche Zinsportal Savedo ein Festgeldkonto bei der estnischen Versobank eröffnet haben [Savedo ist eine Beteiligung der DvH Ventures, die ebenso wie der Tagesspiegel zur Mediengruppe Dieter von Holtzbrinck gehört]. Schlimmer noch: Die Anleger müssen jetzt zudem darauf vertrauen, dass sie ihr Geld über die Europäische Einlagensicherung zurückbekommen. Denn die Europäische Zentralbank (EZB) hat der Versobank die Lizenz entzogen eben wegen des Verdachts der Terrorfinanzierung und Geldwäsche. Das Institut muss deshalb den Betrieb einstellen. Im Rahmen der Europäischen Einlagensicherung haben Anleger theoretisch Anspruch darauf, Ersparnisse von bis zu 100 000 Euro erstattet zu bekommen.

Savedo-Gründer Christian Tiessen sagte auf Anfrage, er gehe davon aus, dass alle Anleger ihr Geld zurückbekämen. Schließlich sei das Institut nicht aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten stillgelegt worden. Wie viele Deutsche über sein Portal Gelder in Estland angelegt haben, will er nicht sagen. Stattdessen beruft er sich auf Angaben der Bank selbst, wonach mehr als die Hälfte ihrer 5600 Kunden aus dem Ausland kommen.

Auch für Tiessens Portal ist das eine Belastungsprobe. Wie „Weltsparen“ und „Zinspilot“ vermittelt Savedo Kunden an Banken im europäischen Ausland, die ihnen höhere Zinsen zahlen als die Institute hierzulande. Verbraucherschützer warnen seit längerem, dass man dabei genau hinschauen sollte. cne

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