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Wirtschaft: Air France mit KLM auf Erfolgskurs

Ein Jahr nach der Fusion hoher Gewinn / Swiss leidet unter Billigfliegern

Paris Ein Jahr nach dem Zusammenschluss zur umsatzstärksten Fluggesellschaft der Welt hat Air France-KLM seine eigenen Ziele deutlich übertroffen. Der Überschuss stieg im Geschäftsjahr 2004/2005 (31. März) um ein Fünftel auf 351 Millionen Euro. Marktexperten hatten nur mit 223 bis 332 Millionen Euro gerechnet. Die Synergien aus der Fusion „haben mit 115 Millionen Euro unsere anfängliche Schätzung von 65 Millionen weit übertroffen“, sagte Konzernchef Cyril Spinetta am Donnerstag in Paris.

„Das erste Jahr der Annäherung von Air France und KLM war ein voller Erfolg.“ Der Konzernumsatz stieg um 7,3 Prozent auf 19,08 Milliarden Euro. Vor Steuern legte das Ergebnis um gut ein Drittel auf 455 Millionen Euro zu. Die Aktionäre sollen mit einer Dividende von 0,15 Euro je Aktie von den Gewinnen profitieren.

Die Pariser Börse honorierte die Zahlen mit einem Plus um 2,7 Prozent auf 13,27 Euro. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Air France-KLM zusätzliche 165 Millionen Euro Synergien und „eine sehr starke Zunahme des Überschusses“. Dabei sieht der französisch-niederländische Luftfahrtkonzern sich verstärkter Konkurrenz durch den neuen Verbund aus Deutscher Lufthansa und Schweizerischer Swiss ausgesetzt, die ab 2007 rund 160 Millionen Euro Synergien aus ihrer Fusion erwarten.

Mit der Übernahme von KLM hatte Air France sich zum weltgrößten Frachtflieger aufgeschwungen und dabei die Lufthansa überflügelt. Der Gesamtumsatz im Frachtgeschäft stieg 2004/05 um 9,4 Prozent auf 2,49 Milliarden Euro. Dabei schoss das Betriebsergebnis um 61 Prozent auf 95 Millionen Euro in die Höhe. Der Passagierbereich steigerte den Gesamtumsatz um 6,8 Prozent auf 15 Milliarden Euro und das Betriebsergebnis um 13,9 Prozent auf 312 Millionen Euro. Parallel zu den Geschäftszahlen gab Air France-KLM den Kauf von fünf Großfrachtern des Typs Boeing 777-200 bekannt. Außerdem erwarb der Konzern Optionen auf drei weitere Maschinen. Ende März betrieb der Konzern 554 Flugzeuge, rund zehn Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Ölrechnung des Konzerns stieg im vergangenen Geschäftsjahr um 33,3 Prozent auf 2,65 Milliarden Euro.

Am Donnerstag gab auch die von der Lufthansa übernommene Schweizer Fluglinie Swiss ihre Quartalszahlen bekannt: Sie hat ihren Verlust verringert. Dennoch bereiten die hohen Ölpreise sowie das weiterhin unbefriedigende Europageschäft Sorgen, teilte das Unternehmen mit. Vor allem die Billigflieger übten Druck aus. Das Quartal schloss mit einem Minus von 44 Millionen Franken (28,5 Mio Euro) im Vergleich zu 78 Millionen Franken im Vorjahresquartal ab.

Die Flüge waren durchschnittlich zu 74,2 Prozent ausgelastet. Während sich die Lage bei den Langstreckenflügen positiv entwickelt habe, bleibe die Auslastung auf Flügen in Europa nicht zufriedenstellend, schreibt die Swiss. Als Grund für die Entwicklung in Europa wird der Preisdruck durch Billigfluggesellschaften genannt. Somit würden schwarze Zahlen nach Einschätzung der Fluggesellschaft jedoch auch 2005 kaum erreicht werden. dpa

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