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Demonstranten der Deutschen Post

© dpa/Annette Riedl

Update

Weitere Tarifverhandlungen am Freitag: Verdi-Mitglieder stimmen für unbefristeten Streik bei Deutscher Post

Die große Mehrheit der bei der Post angestellten Mitglieder der Gewerkschaft votierte gegen das Angebot des Arbeitgebers.

| Update:

Die Gewerkschaft Verdi und die Deutsche Post setzen am Freitag ihre Mitte Februar für gescheitert erklärten Tarifverhandlungen fort.

Die bei der Deutschen Post angestellten Mitglieder der Gewerkschaft Verdi haben sich zuvor am Donnerstag für einen unbefristeten Streik ausgesprochen. 85,9 Prozent der Teilnehmer an einer entsprechenden Abstimmung lehnten das im Tarifstreit unterbreitete Angebot des Unternehmens ab, wie die Gewerkschaft am Donnerstag mitteilte.

Das Quorum von 75 Prozent wurde deutlich übertroffen. Die Gewerkschaft will die Verhandlungen, die sie im Februar für gescheitert erklärt und somit abgebrochen hatte, dennoch wiederaufnehmen und an den Verhandlungstisch zurückkehren. Damit komme man der Forderung der Deutschen Post nach, sagte die Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. „Die Arbeitgeber sind gut beraten, dieses Votum sehr ernst zu nehmen.“

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Verdi fordert 15 Prozent mehr Geld für die Briefträger, Paketboten und anderen Beschäftigten im Konzernbereich Post & Paket Deutschland. Das Management lehnt das als wirtschaftlich nicht machbar ab und bietet deutlich weniger.

Das Management lehnt das als wirtschaftlich nicht machbar ab und bietet deutlich weniger. Im Januar und Februar hatte es bereits zeitlich befristete Warnstreiks gegeben, Millionen Sendungen verspäteten sich deswegen. In einem unbefristeten Streik müssten viele Verbraucherinnen und Verbraucher vermutlich noch länger auf Briefe und Pakete warten. Mit dem klaren Urabstimmungsvotum will Verdi gestärkt an den Verhandlungstisch zurückkehren.

Arbeitskämpfe sind Seltenheit bei der Post

„Die Deutsche Post AG steht jetzt in der Verantwortung, durch eine deutliche materielle Verbesserung des abgelehnten Angebots einen unbefristeten Streik abzuwenden“, sagte Kocsis. „Das Ergebnis der Urabstimmung zeigt die Entschlossenheit unserer Mitglieder, für ein gutes Tarifergebnis zu kämpfen.“

Post-Personalvorstand Thomas Ogilvie sagte, man wolle „kurzfristig doch noch zu einem zustimmungsfähigen und wirtschaftlich tragfähigen Ergebnis kommen“. Größere und dauerhafte Arbeitskämpfe sind eine Seltenheit bei der Deutschen Post. Es wäre der zweite unbefristete Streik seit acht Jahren.

2015 dauerte so ein Arbeitskampf vier Wochen, zuvor hatte es mehrere Monate lang immer wieder Warnstreiks gegeben. Damals sorgten Ausgründungen von Paket-Tochterfirmen mit einer schlechteren Bezahlung für Unmut. Die Kosten bezifferte der Konzern seinerzeit auf 100 Millionen Euro.

In der Sparte Post & Paket Deutschland, bei der es um den Brief- und Paketversand im Inland geht, waren Ende 2022 rund 192.000 Menschen tätig. Der Tarifvertrag gilt laut Verdi für rund 160.000 von ihnen. Der Rest sind Beamte, außertariflich Beschäftigte und Mitarbeiter, für die andere Tarifverträge gelten. Der Bereich hat ein schwaches Geschäftsjahr mit sinkendem Gewinn hinter sich, was Firmenangaben zufolge an hohen Kosten für Energie, Transport und Saisonkräfte lag. (dpa, AFP)

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