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Wirtschaft: Anleger im Tiefenrausch

Von Daniel RheePiening Der Deutsche Aktienindex ist wieder da, wo er bereits vor sieben Jahren einmal war. Und ein Ende der Abwärtsbewegung ist gegenwärtig nicht abzusehen.

Von Daniel RheePiening

Der Deutsche Aktienindex ist wieder da, wo er bereits vor sieben Jahren einmal war. Und ein Ende der Abwärtsbewegung ist gegenwärtig nicht abzusehen. Die Käufer an den Aktienmärkten sind in den Streik getreten. Es ist nicht bloß der drohende Irak-Krieg, der sie so verunsichert. Dessen Auswirkungen sind in den gesunkenen Kursen weitgehend schon berücksichtigt.

Die Anleger haben die Hoffnung verloren. Jede schlechte Nachricht bestärkt sie in ihrer Skepsis, gute werden nicht mehr wahr genommen. Von sich selbst erfüllenden Prognosen sprechen die Fachleute. Seien es die Warnungen der Deutschen Bundesbank oder die Behauptung des zweitreichsten Mannes der Welt, Warren Buffett: Wenn Buffett feststellt, dass Aktien noch immer überbewertet seien, sehen sich die missmutigen Anleger bestätigt. Auch die Hoffnung des Daueroptimisten Heiko Thieme, bis zum Jahr 2015 werde der Deutsche Aktienindex wieder ein Niveau von 8000 Punkten erreichen, wird nun negativ gewertet. So lange dauert es also. Elf Jahre aber will niemand auf den Reichtum warten. Und die Unternehmen können nicht noch elf Jahre darauf warten, sich an der Börse wieder mit frischem Geld zu versorgen. Deshalb ist es wichtig, dass die Vertrauenskrise bewältigt wird: durch klare und transparente Regeln für Unternehmensbilanzen, durch harte Sanktionen bei Anlagebetrug und Tricksereien. Und durch eine Politik, die die Bedingungen für mehr Wachstum erleichtert. Denn dass die deutschen Anleger besonders getroffen sind von der Baisse – das zeigt, dass die Vertrauenskrise nicht nur die Börse betrifft.

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