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STAUBENTFERNER IM TEST Nicht alle halten, was sie versprechen: Anziehende Wirkung

Neuartige Wedel und Tücher aus Spezialfasern lösen klassische Staubfänger ab. Doch die sind recht teuer

Im Gegenlicht sieht man ihn am besten: Staub, der sich auf allen Gegenständen in der Wohnung niederlässt, auch dann, wenn man gerade noch geschrubbt und gewischt hat. Staub kann ganz schön lästig sein. Vor allem diejenigen, die es mit der Sauberkeit in den eigenen vier Wänden sehr genau nehmen, haben es schwer damit.

In der Werbung versprechen moderne Wedel und Tücher, genau hier Abhilfe zu schaffen. Da locken Produkte mit so verheißungsvollen Namen wie „Staubwunder“, „StaubXpress“ oder „Staubfang-Profi“ den Käufer. Neu an den Putzprodukten ist, dass sie sehr feine, extrem aufnahmefähige synthetische Fasern haben, die manchmal zusätzlich mit Öl oder Wachs imprägniert sind und elektrostatisch wirken. Durch Reibung auf den zu putzenden Oberflächen „laden“ sie sich so auf, dass der Staub daran regelrecht kleben bleibt.

Klingt gut, aber ob die Produkte wirklich halten, was sie versprechen, hat die Stiftung Warentest in einer aktuellen Untersuchung geprüft. Sechs spezielle Wedel und vier Staubtücher wurden dafür mit einem klassischen Wedel aus Synthetik, einem Mikrofasertuch und einem Staubtuch aus Stoff verglichen. Drei Monate lang putzten die Tester die unterschiedlichsten Oberflächen – den glatten Holztisch neben Gegenständen mit Schlitzen, Ecken und Kanten. Jeder Staubentferner kam dabei 100 Mal zum Einsatz.

„Die Tücher haben sich im Test erstaunlich gut gehalten“, fasst Brigitte Kluth-Kosnik von der Stiftung Warentest das Ergebnis zusammen. Spontex, Schlecker/AS, Vileda AttrActive und dm/Profissimo können „gut“ Staub wischen, besser als die Klassiker und auch besser als mancher Spezialfaserwedel. „Besonders auf glatten Flächen hat sich das Staubwischen gelohnt“, sagt Kluth-Kosnik. Im Neuzustand nehmen die Tücher weit mehr als 90 Prozent des verteilten Staubs auf. Spontex Sprint und Schlecker/AS schaffen sogar 97 Prozent, nach mehrmaliger Verwendung immer noch rund 94 Prozent.

„Aber auch das mitgetestete Mikrofasertuch kann da mithalten“, erzählt die Testerin. Es sammelt viele Staubpartikel auf und hält sie ebenso gut fest wie die Wegwerftücher. Bei gerillten, nicht glatten Oberflächen sind jedoch die neuen Tücher im Vorteil. Sie ziehen den Staub einfach stärker an und sind dadurch aufnahmefähiger.

Gänzlich ungeeignet für gerillte Flächen ist das Stofftuch. Das lässt an schwierigen Stellen zwei Drittel des Staubs liegen. Und das Wenige, was es aufnimmt, fällt wieder ab. Das Urteil der Tester ist eindeutig: mangelhaft. Die neuen Staubtücher sind aber auch nicht immer das Wahre, wie Kluth-Kosnik sagt. „Die Tücher von dm und Vileda fallen so klein aus, dass man manchmal das Gefühl hat, man hätte nichts in der Hand.“

Das Problem hat man bei den Staubwedeln nicht, denn die sind auf Handgriffen befestigt. Bei ihnen sind es andere Hindernisse, die den reibungslosen Putzablauf unmöglich machen: Die Griffe der Wischer von Rossmann und Flinka fallen nämlich häufiger ab. Und das ist laut Stiftung Warentest noch nicht alles. Sie putzen auch schlechter und nehmen auf glatten Flächen weniger auf als ein Stofftuch. Noch mieser schneidet daneben nur noch der klassische Staubwedel ab.

Aber es gibt auch Staubfänger, die ihrem Namen alle Ehre machen. Der Swiffer-Staubmagnet Anti-Allergen entfernt Partikel in etwa genauso gut wie der Sieger bei den Staubtüchern. Der Swiffer Anti-Allergen punktet insbesondere im praktischen Gebrauch. „Mit ihm kann man auch die hinterste Ecke im Regal erreichen, ohne dass die Finger schmutzig werden“, sagt Testerin Kluth-Kosnik. Das schaffen auch der normale Swiffer-Staubmagnet und der Pronto StaubXpress. „Mit ihnen kann man auch wunderbar Pflanzen abstauben oder Computertastaturen reinigen“, sagt Kluth-Kosnik.

Doch die Wedel haben einen entscheidenden Nachteil. Sie sind teurer als jeder klassische Staubfänger und auch teuer als jedes neue Staubtuch. Ein Wedel-Aufsatz aus der Ersatzpackung kostet zwischen 40 Cent und einem Euro, die beiden besten von Swiffer 93 beziehungsweise 65 Cent. Die Tücher sind mit 9 bis 18 Cent vergleichsweise günstig. „Für den täglichen Gebrauch, etwa um den Küchentisch abzuwischen, braucht man die Staubtücher nicht. Aber für das Abstauben von Regalen oder anderen Gegenständen sind die neuen Wedel und Tücher wirklich gut geeignet“, sagt Kluth-Kosnik. Die Staubfänger müssen auch nicht nach jedem Gebrauch weggeworfen werden. Sie können so oft benutzt werden, bis die gesamte Oberfläche mit Staub bedeckt ist. Dann gehören sie in den Müll. Sie zu waschen lohnt sich nicht, weil sie dabei ihre antistatische Wirkung verlieren.

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