zum Hauptinhalt
Grünes Dach. 2009 ließ die Solarfirma Solon das markante Gebäude mit Dachgarten in Adlershof errichten. Ende vergangenen Jahres meldete sie endgültig Insolvenz an.

© Silke Reents

Technologiepark in Berlin: Atos nimmt Betrieb in Adlershof auf

Der französische IT-Dienstleister Atos lässt sich in Adlershof nieder. Im Juni sollen die ersten Mitarbeiter in die renovierten Büros des Gebäudes ziehen, in dem einst die gescheiterte Solarfirma Solon saß.

Noch sind die Arbeiter dabei, Wände herauszureißen. „Offene Räume, das ist unsere Philosophie“, sagt Atos’ Deutschland-Geschäftsführer Winfried Holz. „Kommunikation und Schnelligkeit sind entscheidend.“ Im Juni sollen die ersten Mitarbeiter in die renovierten Büros einziehen. Dann wird das markante Gebäude, das das gescheiterte Solarunternehmen Solon 2009 im Technologiepark in Adlershof errichten ließ, neu belebt.

Der französische IT-Dienstleister Atos beschäftigt rund 76 300 Mitarbeiter in 52 Ländern. Sie setzten im vergangenen Jahr 8,6 Milliarden Euro um. Gerade hat Atos angekündigt, den heimischen Rivalen Bull für 620 Millionen Euro zu übernehmen. Gemessen am Umsatz werde die fusionierte Firma damit im Cloud Computing weltweit zur Nummer zwei nach Amazon und vor Microsoft aufsteigen, teilte Atos mit. Die deutsche Tochter sitzt in Essen und hat rund 10 000 Mitarbeiter bundesweit. In Berlin sind es 480. Hinzukommen hier nach Angaben von Geschäftsführer Holz noch einmal 570 externe Mitarbeiter, die bei Subunternehmern arbeiten, etwa in Callcentern.

Atos-Mitarbeiter gebündelt in Adlershof

Alle Berliner Mitarbeiter werden künftig ihren Arbeitsplatz in Adlershof haben. „Bisher sind wir auf verschiedene Standorte verteilt“, sagt Holz. „Jetzt ziehen wir die Leute alle zusammen.“ Er sei beeindruckt gewesen von der Infrastruktur, die in den vergangenen Jahren in Adlershof entstanden sei, erläutert Holz die Standortentscheidung. Die Nähe zu den mehr als 1000 Technologie-Unternehmen vor Ort und zum geplanten Großflughafen BER habe dabei eine wichtige Rolle gespielt. „Wir glauben, dass er irgendwann kommt“, sagt Holz. Auch das Gebäude selbst mit dem geschwungenen, begrünten Dach habe ihn beeindruckt, erklärt Holz. „Dass sich die Mitarbeiter am Arbeitsplatz wohlfühlen, gehört auch zu unserem Programm.“

Noch sitzen in dem Gebäude auch die letzten 30 verbliebenen Mitarbeiter von Solon. Sie werden am 30. Juni ausziehen. Bis dahin sind sie mit Abwicklungsaufgaben befasst. In der Spitze hatte Solon rund 500 Leute in Adlershof beschäftigt. Eine kleine Solon-Gesellschaft sitzt heute noch in der Sonnenallee in Neukölln.

Standort mit Nähe zu anderen Firmen

Atos ist in Deutschland größer als im Heimatland Frankreich. Das liegt daran, dass Atos vor einigen Jahren SIS, die IT-Tochter von Siemens, übernommen hat. „Die Integration ist gut gelaufen“, sagt Holz. „Man kann nicht mehr erkennen, wer ehemals Siemens oder Atos ist. Die Teams haben sehr schnell zusammengearbeitet.“ Künftig sollen sie noch mehr Kunden in der Hauptstadt gewinnen, wünscht sich der Berliner Holz. „Wir wollen mehr und mehr Geschäft mit der öffentlichen Hand machen. Da ist noch Luft nach oben“, findet Holz.

In Adlershof freut man sich jedenfalls über die Standortwahl von Atos, denn das Unternehmen passe genau ins Profil. „Das zeigt, dass das Konzept, dass Nachbarschaft Innovationen erzeugt, aufgeht“, sagt Adlershof-Sprecher Peter Strunk.

Zur Startseite