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Wirtschaft: Auf die Schulter klopfen

Neid ist kein guter Antrieb. Wer sich ständig mit anderen vergleicht, bremst sich aus

Wer ist besser, wer verdient mehr, wer bekommt die größere Aufmerksamkeit? Berufstätige tun sich keinen Gefallen, wenn sie sich ständig mit Kollegen oder anderen vergleichen. Besser sei es, sich mit sich selbst zu vergleichen, sagt Bianca Lechner, die als Coach in Nürnberg arbeitet. „Man sollte sich also fragen: Wo war ich vor einem Jahr oder vor fünf Jahren, und wo stehe ich heute?“ So sähen Berufstätige eher ihre eigenen Fortschritte.

Und sie vermieden, neidisch auf andere zu werden. Denn damit vermiesten sie sich nur die eigenen Erfolge. Gerade beim Thema Gehalt machen Arbeitnehmer sich schnell unglücklich, wenn sie dauernd auf andere schielen. „Das schürt nur Neid“, sagte Lechner.

Vor allem dürften Berufstätige sich nicht mit den Falschen vergleichen: „Als Einsteiger kann ich natürlich nicht mit jemandem mithalten, der das schon 20 Jahre macht.“ Auch verdiene ein selbstständiger Friseur eben nicht so viel wie ein Bankmanager. Aber nach fünf Jahren hat er seinen Umsatz vielleicht gesteigert: „Dafür kann ich mir dann auch mal auf die Schulter klopfen.“ Um nicht in die „Neidfalle“ zu tappen, sollten Berufstätige sich außerdem vor Augen halten, dass Geld nicht alles ist, was den Wert der Arbeit ausmacht, riet Lechner.

„Und wenn das Gehalt nur noch ein Schmerzensgeld ist, sollte ich über einen Jobwechsel nachdenken.“ Etwas komplizierter sei die Sache, wenn zum Beispiel der beste Freund mehr verdient als man selbst. In solchen Fällen solle man dem Ganzen etwas Positives abgewinnen, empfahl Lechner: „Ich würde dann fragen, was sein Erfolgsgeheimnis ist. Davon kann ich eventuell ja auch profitieren. dpa

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