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Wirtschaft: Bankgesellschaft: Ein Kopf für die Bankgesellschaft

Die Bankgesellschaft Berlin wird zu einer Ruine. Es fehlt Geld, es fehlen Führungskräfte.

Die Bankgesellschaft Berlin wird zu einer Ruine. Es fehlt Geld, es fehlen Führungskräfte. Die am Dienstag beschlossene außerordentliche Kündigung zweier schon im Ruhestand befindlicher Vorstände spielt da nur noch eine untergeordnete Rolle. Schwerwiegender ist, dass es offenbar nur noch mit bilanziellen Tricks gelingt, wenigstens das Jahr 2001 verlustfrei abzuschließen. Und noch schlimmer ist, dass es dem Konzern in dieser bedrohlichen Situation auch an einer eigenen Kontrollinstanz fehlt. Zum Jahreswechsel verließ der Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Feddersen die Bank. Ein Nachfolger ist bis heute nicht ernannt. Das Land Berlin als Mehrheitseigentümer war bisher mit der Senatsbildung beschäftigt, nun beansprucht der neue Finanzsenator eine Einarbeitungszeit.

Dabei ist es allerhöchste Zeit, einen neuen Mann zu präsentieren. Doch offenbar gestaltet sich die Suche - wie bereits bei der Nachfolge des Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Rupf - schwierig. Kein Wunder. Es fehlt ein klares Konzept für die angestrebte Regionalbank. Alle Weichenstellungen stehen unter dem Vorbehalt künftiger Besitzverhältnisse. Und es bleibt weiterhin offen, ob das Land den Konzern verkauft, oder in eigener Regie saniert. Schon am kommenden Montag muss der EU-Kommission ein überzeugender Sanierungsplan vorgelegt werden. Bis zu diesem Termin sollte der künftige Aufsichtsratsvorsitzende ernannt sein, denn schließlich muss er das Konzept vertreten und verantworten. Seit dem Bruch der großen Koalition in Berlin ist ein Jahr vergangen, seit den Wahlen ein halbes Jahr - nun wird es allerhöchste Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen.

Daniel Rhee-Piening

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