zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Bayernwerk kritisiert Trittin

MÜNCHEN (AP/rtr).Das Bayernwerk hat Bundesumweltminister Jürgen Trittin vorgeworfen, er blockiere die Verhandlungen über den Atomausstieg.

MÜNCHEN (AP/rtr).Das Bayernwerk hat Bundesumweltminister Jürgen Trittin vorgeworfen, er blockiere die Verhandlungen über den Atomausstieg.Vorstandschef Otto Majewski sagte am Freitag in München, ungeklärt seien vor allem die Brennelementetransporte in die Wiederaufbereitungsanlagen La Hague und Sellafield, die dringend notwendig seien."In diesem Thema liegt viel Sprengstoff", sagte Majewski.

Als "Schweinsgalopp-Gesetz" bezeichnete der Manager das Bonner Steuerentlastungsgesetz.Die Regierungsangaben über die Höhe der Belastungen, die auf die Atomenergie-Erzeuger zukämen, schwankten stark.Dieses Thema werfe Schatten auf die Konsensgespräche.

Wie weiter mitgeteilt wurde, sind die Erträge des Bayernwerk-Konzerns 1998 gestiegen, die der AG dagegen leicht gesunken.Doch seien die Ergebnisse aufgrund von Umstrukturierungen im vergangenen Jahr nur eingeschränkt vergleichbar, betonte der Vorstandschef.Majewski bestätigte auch Pläne zu massivem Personalabbau.Über die Größenordnung könne er noch nichts sagen, man plane sozialverträgliche Maßnahmen.Der Abbau erfolge im Rahmen neuer Rationalisierungspläne.

Vorstandschef Majewski sagte, daß die Umstrukturierungspläne, mit denen der zur Viag-Gruppe gehörende Stromkonzern auf die veränderten Wettbewerbsbedingungen am europäischen Energiemarkt reagieren wolle, Arbeitsplätze kosten dürften.Zu einer Mitteilung der bayerischen ÖTV, die von einem Personalabbau von rund 2500 Mitarbeitern gesprochen hatte, sagte Majewski: "Das ist eine Zahl, die kann sich ergeben".Noch gebe es aber keine verbindlichen Planungen.Betroffen sein dürften nach Majewskis Worten vor allem sogenannte "Querschnittsfunktionen" in der Verwaltung und im technischen Bereich.Geplant sei ein Programm, mit dem der Konzern in den kommenden drei bis vier Jahren 250 Mill.DM bis 300 Mill.DM einsparen wolle.

Nach Einschätzung der ÖTV wird der Personalabbau vor allem die Regionalversorgungsunternehmen der Bayernwerk-Gruppe betreffen, mit denen kürzlich Gewinnabführungs- und Beherrschungsverträge abgeschlossen worden seien.

Der Umsatz des Konzerns liege mit 11,1 Mrd.DM gut sieben Prozent über dem Vorjahreswert.Erstmals seien 1998 die Tochtergesellschaften Isar-Amperwerke und die ostungarische Titasz vollständig dem Konzern zurechnet worden.Außerdem habe das Bayernwerk den Stromhandel stark ausbauen können.

Das Ergebnis vor Steuern sei um 43 Mill.DM auf zwei Mrd.DM gestiegen, sagte Vorstandsmitglied Manfred Klis.Das Ergebnis wäre besser gewesen, hätte man im vergangenen Jahr nicht einen größeren Verlust aus dem Aufbau von Viag-Interkom tragen müssen.Der anteilige Verlust habe sich um 60 Prozent auf 526 Mill.DM erhöht.Der Gewinn je Aktie sei um eine DM auf 30 DM gestiegen.

In der AG sei der Umsatz um 100 Mill.DM auf 4,4 Mrd.DM gesunken.Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit habe um 175 Mill.DM auf 1,3 Mrd.DM abgenommen.Schuld seien die höheren Anlaufverluste aus der Telekommunikation.Im laufenden Jahr wolle das Bayernwerk den Jahresüberschuß trotz des immer härteren Wettbewerbs halten oder leicht steigern.

Zur Startseite