Wirtschaft: Bei den Dax-Firmen sprudeln die Gewinne Investmentbanken heben Prognosen an
Berlin Die 30 im Deutschen Aktienindex (DAX) notierten Unternehmen haben ihren Nettogewinn im ersten Quartal 2005 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,3 Milliarden Euro auf rund 12,8 Milliarden Euro gesteigert. Das ist ein Plus von über 20 Prozent.
Berlin Die 30 im Deutschen Aktienindex (DAX) notierten Unternehmen haben ihren Nettogewinn im ersten Quartal 2005 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,3 Milliarden Euro auf rund 12,8 Milliarden Euro gesteigert. Das ist ein Plus von über 20 Prozent. Aktionärschützer äußerten sich zufrieden über die Gewinnsteigerung: „Die Konzerne haben ihre Hausaufgaben gemacht, sie sind umfangreiche Restrukturierungen angegangen und sind auf die Kostenbremse getreten“, sagte Jürgen Kurz, Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapiere (DSW), dem Tagesspiegel. Allerdings sei auch die Konjunktur angezogen und habe die guten Ergebnisse begünstigt. Auch Klaus Schneider, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger zeigte sich zufrieden über die Gewinnsteigerungen. Allerdings schränkt Schneider ein, sei in vielen Fällen die Gewinnsteigerung auch auf veränderte Abschreibungsregelungen zurückzuführen.
Nach dem erfolgreichen Jahresauftakt haben nun die großen Investmentbanken ihre Gewinnschätzungen für die Dax-Unternehmen für das Gesamtjahr angehoben. Üblicherweise werden in den ersten drei Monate die Schätzungen nach unten korrigiert. Der Finanzdienstleister JCF rechnet jetzt damit, dass die Firmen ihre Gewinne gegenüber 2004 um 21 Prozent steigern werden. Das ist ein Prozentpunkt mehr als am Jahresanfang erwartet wurde. Bei JCF laufen die Prognosen der großen Investmentbanken und der Unternehmen zusammen.
Im Jahresverlauf wird zwar gut die Hälfte des Gewinnzuwachses auf die neuen Bilanzierungsregeln (IFRS) zurückzuführen sein. Aber auch ohne diesen Effekt werden die Unternehmen das Ergebnis stärker steigern, als es dem Durchschnitt von 7,5 Prozent in den letzten 20 Jahren entspricht. Bereits 2004 hatten die deutschen börsennotierten Firmen 20 Prozent mehr verdient als im Boomjahr 2000.
Abgesehen von wenigen Ausreißern und den erwarteten Verlusten von Tui und Lufthansa sowie den durchwachsenen Ergebnissen im Automobilbereich sprudelten bei den meisten Dax-Konzernen die Gewinne. Besonders positiv überraschte dabei die Chemiebranche. Anders als bei der Mehrheit der Dax-Unternehmen verdanken BASF und Bayer nämlich ihre Rekordgewinne anziehenden Produktpreisen und deutlich höheren Umsätzen.
Die Börsen konnten vom Gewinnboom der Unternehmen nicht profitieren. Der Dax hat seine seit Jahresbeginn erzielten Gewinne wieder eingebüßt. dro/dr/HB
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