Pilotenstreik: Bei Lufthansa erst ab Freitag alles normal
Der Streik wirkt nach, viele Flüge fallen aus :Erst ab Freitag sollen wieder wie üblich rund 1800 Flieger pro Tag abheben.
Berlin - Der Streik ist ausgesetzt, doch von normalem Flugbetrieb kann bei der Lufthansa noch lange keine Rede sein. Erst ab Freitag sollen wieder wie üblich rund 1800 Flieger pro Tag abheben. „Durch den Streik sind die Flugzeuge nicht da, wo sie sein sollten“, erklärte ein Lufthansa-Sprecher. In München und Frankfurt am Main etwa parkten etliche Maschinen, die eigentlich woanders gebraucht würden. Das gleiche gelte für die Crews und Piloten. Wie viele Lufthansa-Kapitäne durch den Streik im Ausland festsitzen, vermochte er nicht zu sagen. „Wir denken aber, dass die meisten zu Hause sind.“
Deshalb bleibt der Notfallplan mit rund 1000 Flügen am Tag vorerst weiter gültig, er wird aber schrittweise aufgestockt. Am Dienstag wollte die Lufthansa rund 20 bis 50 Flüge extra anbieten, am Mittwoch sollen bereits wieder 1400 Flieger abheben. Dafür müsse auch mal eine Maschine ohne Passagiere starten. „Wir wollen, dass am Mittwoch Morgen an möglichst vielen Flughäfen weltweit genügend Flugzeuge zur Verfügung stehen“, sagte der Sprecher. Wäre der Streik bis Donnerstag fortgesetzt worden, hätten Lufthansa-Kunden noch weitaus länger auf einen normalen Flugbetrieb warten müssen. „Die Umstellung der Flugpläne bei einer so großen Airline wie Lufthansa hätte bis weit übers Wochenende hinaus gedauert“, sagte der Sprecher.
Auch bei der Billigflug-Tochter Germanwings gilt weiter der Ersatzflugplan. Von den regulär 600 Flügen, die innerhalb der vier Streiktage hätten starten sollen, wurden rund 200 gestrichen. Wahrscheinlich wird Germanwings sein Angebot in den nächsten Tagen nicht aufstocken. „Alle Passagiere, die von den Streichungen betroffen waren, sind bereits umgebucht. Wir haben keine gestrandeten Gäste“, sagte Germanwings-Sprecherin Angelika Schwaff. Anders als Lufthansa hatte Germanwings am Montag seinen Notfallplan eingehalten und 120 von 160 Flügen durchgeführt. Von den 1000 Lufthansa-Maschinen, die trotz Streik abheben sollten, starteten rund 900.
Die Fracht-Tochter Lufthansa Cargo kann in dieser Streikwoche rund 85 Prozent der Waren fliegen. Das Teilunternehmen ist deutlich kleiner als die Passagiersparte und war deshalb weniger stark vom Streik betroffen. Auch hier wird ein regulärer Betrieb erst für Freitag erwartet.
Kunden, die im Zuge des Streiks auf andere Gesellschaften wie Swiss oder AUA umgebucht wurden und deren LufthansaFlüge nun doch starten, können sich auf ihren alten Flug zurückbuchen lassen. Die aktuellen Flugpläne sind unter www.lufthansa.com verfügbar, die Hotline (0800/850 60 70) bleibt geschaltet.jmi