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Deutschland muss in der Energiekrise einen Milliardenverlust tragen.

© Foto: IMAGO/Christian Ohde

Berechnungen des Ifo-Instituts : Hohe Energiepreise kosten Deutschland 110 Milliarden Euro

Die hohen Gas- und Strompreise werden für den Bund teuer. Es ist der höchste Realeinkommensverlust seit der zweiten Ölkrise Ende der 1970er Jahre.

Der rasante Anstieg der Energiepreise kostet Deutschland nach Berechnungen des Ifo-Instituts fast 110 Milliarden Euro an verlorenem Realeinkommen. Entsprechend weniger wird nach Einschätzung der Münchner Ökonomen bei Tarif- und Gehaltsverhandlungen an Arbeitnehmer zu verteilen sein.

„Der derzeitige Realeinkommensrückgang dürfte auch in den kommenden Jahren bestehen bleiben“, sagte Ifo-Konjunkturforscher Timo Wollmershäuser am Dienstag. Das Institut veröffentlichte die Studie vor dem Hintergrund der laufenden Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie.

Realeinkommen sind die inflationsbereinigten Einkommen. Die verlorenen Milliarden sind demnach die Summe, die aus Deutschland zur Bezahlung der sehr viel teurer gewordenen Energieimporte ins Ausland abfließt - 35 Milliarden Euro im vergangenen Jahr, 64 Milliarden in diesem und noch einmal neun Milliarden 2023. In Summe wäre das laut Ifo der höchste Realeinkommensverlust seit der zweiten Ölkrise Ende der 1970er Jahre.

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Wirtschaftsforscher raten die Einkommensverteilung zu „korrigieren“

Wollmershäuser und sein Kollege Wolfgang Nierhaus gehen davon aus, dass die deutschen Unternehmen ihre Exportpreise zunächst sehr viel weniger kräftig erhöhen können als die Importpreise steigen. „Ein Gutteil der höheren Preise für importierte Energie dürfte daher von den heimischen Endverbrauchern zu tragen sein“, schreiben die Wissenschaftler.

Die Bezifferung der Realeinkommensverluste sei wichtig bei allen Verteilungsdiskussionen, betonte Wollmershäuser. Die hohen Preise für in Deutschland produzierte Waren und Dienstleistungen seien nicht Folge eines Booms, sondern spiegelten vor allem die hohen Kosten für importierte Energie und Vorprodukte wider. Das zwischen Arbeitnehmern und Unternehmern zu verteilende Einkommen „muss also um die Realeinkommensverluste korrigiert werden“. (dpa)

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