
© dpa/Patrick Pleul
Bericht über Aktionsplan wegen „Ausnahmesituation“: EU bereitet offenbar ebenfalls Zölle auf Stahl-Importe vor
Die bereits bestehenden Schutzmaßnahmen sollen einem Bericht zufolge mit einem „Aktionsplan Stahl“ verlängert werden. Demnach sieht Brüssel die EU-Industrie durch Überkapazitäten bedroht.
Stand:
Die EU-Kommission will einem Bericht zufolge ihre Schutzmaßnahmen für Stahl verlängern. Wie das „Handelsblatt“ am Montag unter Berufung auf einen ihm vorliegenden Aktionsplan berichtete, will die EU auch künftig Schutzzölle auf die Einfuhr von Stahl erheben, wenn bestimmte Kontingente erreicht worden seien. Demnach will die EU zudem die Schutzmaßnahmen gegebenenfalls anpassen.
In dem 23-seitigen Entwurf zum sogenannten Aktionsplan Stahl, den die EU-Kommission der Zeitung zufolge in dieser Woche offiziell vorstellen will, heißt es demnach: „Weltweite Überkapazitäten stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie dar.“
Weiter heißt es, die EU habe wegen unfairen Wettbewerbs bereits mehrere Handelsschutzmaßnahmen ergriffen. Diese liefen jedoch Ende Juni 2026 aus.
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Nach eingehenden Untersuchungen komme die EU-Kommission zu dem Schluss, dass es gerechtfertigt sei, die Maßnahmen zu verlängern.
Es sei nicht davon auszugehen, dass die „strukturellen globalen Überkapazitäten und ihre negativen handelsbezogenen Auswirkungen auf die Stahlindustrie der EU“ verschwinden würden. Angesichts der „Ausnahmesituation“ sei es notwendig, die „angemessenen Maßnahmen“ zu verlängern.
Zudem heißt es in dem Bericht, die EU-Kommission wolle durch grüne Leitmärkte dafür sorgen, dass klimaneutral hergestellter Stahl bevorzugt gekauft wird.
Am Mittwoch waren von US-Präsident Donald Trump beschlossene US-Einfuhrzölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte in Höhe von 25 Prozent in Kraft getreten. Es sind die ersten Zölle von Trumps zweiter Amtszeit, von denen die EU und ihre Mitgliedsländer direkt betroffen sind.
Brüssel reagierte mit Gegenzöllen auf ausgewählte US-Produkte wie Jeans, Whiskey und Motorräder, die ab dem 1. April greifen sollen. Am Donnerstag drohte Trump daraufhin mit Zöllen in Höhe von 200 Prozent auf Wein, Champagner und andere alkoholische Getränke aus der EU.
Die EU-Zölle sind dieselben, die bereits während Trumps erster Amtszeit als Reaktion auf damalige US-Aufschläge auf Stahl und Aluminium eingeführt worden waren. Sie sollen besonders republikanisch geführte US-Bundesstaaten treffen. (AFP)
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