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Wirtschaft: Berliner Spezialflug weiter in Wartestellung

BERLIN (olm).Den Aktionären der Berliner Spezialflug AG Diepensee (BSF) war bereits für das zurückliegende Geschäftsjahr 1997 das vielzitierte Licht am Ende des Tunnels versprochen worden.

BERLIN (olm).Den Aktionären der Berliner Spezialflug AG Diepensee (BSF) war bereits für das zurückliegende Geschäftsjahr 1997 das vielzitierte Licht am Ende des Tunnels versprochen worden.Nun deuten alle wichtigen Daten daraufhin, daß man dieses Ziel verfehlt hat und sich weiterhin in Wartestellung befindet.Anteilseigner der aus Teilen des DDR-Staatsfliegers Interflug 1993 hervorgegangenen Gesellschaft, die auf eine Dividende gehofft hatten, wurden enttäuscht.Wie Vorstandschef Wilfried Otto am Montag auf der Hauptversammlung in Berlin erklärte, konnte das Ergebnis (vor Steuern) bei einem um sechs Prozent auf 9,1 Mill.DM reduzierten Umsatz zwar um rund 800 000 DM verbessert werden.Dennoch schlägt der Verlust immer noch mit rund 600 000 DM zu Buche.Als positiv bezeichnete Otto, daß der Cashflow von 250 000 DM im Vergleich zum Vorjahr eine Verbesserung von 450 000 DM bedeute.

Auch im laufenden Geschäftsjahr 1997/98 wird das Unternehmen, das sich als eines der wenigen Ostfirmen an die Börse wagte, nicht aus den roten Zahlen herauskommen.Aus heutiger Sicht sei für die Gruppe insgesamt nochmals mit Verlusten bis zu 400 000 DM zu rechnen, sagt Otto.Dem stehe dann allerdings erneut ein positiver Cashflow von 300 000 bis 500 000 DM gegenüber.Um Kosten zu sparen und der teilweise schlechten Auftragslage zu entsprechen, soll der Konzern umstrukturiert und verkleinert werden.Schon im laufenden Jahr wird der Umsatz dabei auf rund 8,6 Mill.DM sinken.Die geplanten Personalkosteneinsparungen von 600 000 DM seien allerdings 1998 noch nicht zu erreichen, sagte Otto.Auch bei den sonstigen Sparanstrengungen wird die Gesellschaft das gesetzte Ziel von 800 000 DM um rund 200 000 DM verfehlen.

Trotz der immer noch angespannten Geschäftslage tröstete Aufsichtsratschef Gerhard Eickmeier die Aktionäre mit den Worten, daß die BSF nun in ruhiges Fahrwasser komme und ein Schiffbruch nicht mehr zu erwarten sei.Einen Grund zum Jubeln gebe es aber dennoch nicht.Um die notwendigen Sparmaßnahmen im Konzern zu unterstützen, will der Aufsichtsrat mit gutem Beispiel vorangehen.Mit Wirkung für das 1999 neu zu wählende Gremium wird die Zahl der Mitglieder von sechs auf drei halbiert.Wie FDP-Bundesfraktionschef Hermann Otto Solms gegenüber dem Tagesspiegel sagte, wäre er über das Ausscheiden aus diesem Amt angesichts seines politischen Engagements nicht allzu traurig.

Das Problemkind des Konzerns, in dem insgesamt fünf Gesellschaften voll konsolidiert sind, bleibt die BSF Hubschrauber Dienste GmbH.Hier flogen die Großhubschrauber, die vorwiegend auf Baustellen zum Einsatz kommen, die Verluste ein.Die Umsatzerlöse reduzierten sich 1997 um 189 000 auf nur noch 723 000 DM.Da in diesem Bereich eine hohe Wertschöpfung erzielt wird, schlug der Umsatzrückgang voll auf das Ergebnis durch.Während für die übrigen Töchter 1998 Gewinne oder ausgeglichene Ergebnisse vorausgesagt werden, ist bei den Hubschrauberdiensten erneut mit einem Verlust zu rechnen.Als Grund wird die schlechte Auftragslage genannt.Die Kapazitätsauslastung aller in Deutschland eingesetzten 680 Maschinen liege bei lediglich 20 Prozent, sagte Otto.Von dieser extrem schlechten Situation sei auch die eigene Tochter betroffen.Geplant ist, die Gesellschaft mit einem anderen Hubschrauberunternehmen zu fusionieren.Vorstand und Aufsichtsrat wurden am Montag von den Aktionären mit großer Mehrheit entlastet.

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